Lebendrekonstruktion von Tethyshadros insularis, einer vergleichsweise kleinen Spezies aus der Gruppe der Hadrosaurier.
Illustr.: Davide Bonadonna

Ausgrabungen in einem ehemaligen Kalksteinbruch einige Kilometer nördlich von Triest (Italien) haben die fossilen Überreste von sieben Dinosauriern der selben Art zutage gefördert. Eines der Exemplare erwies sich bei der Analyse der Funde durch ein internationales Forscherteam sogar als praktisch vollständig. Der mittelgroße Pflanzenfresser Tethyshadros insularis lebte vor rund 80 Millionen Jahren, wie die Gruppe um Federico Fanti von der Universität Bologna im Fachjournal "Scientific Reports" berichtet.

Der Schädel von "Bruno".
Foto: A. Giamborino (courtesy of Soprintendenza Archeologia, belle arti e paesaggio del Friuli-Venezia Giulia)

"Antonio" wurde vor 30 Jahren gefunden

Diese Dinosaurier aus der Gruppe der Hadrosaurier wurde mindestens fünf Meter lang, was sich durchaus Bescheiden ausnimmt neben einem nahen Verwandten wie dem 13 Meter langen Edmontosaurus. Manche Paläontologen haben vermutet, dass Tethyshadros als Bewohner einer Inselgruppe im Thethysmeer infolge der Inselverzwergung so klein war.

Das erste entdeckte Exemplar namens "Antonio" war vor rund 30 Jahren identifiziert worden. "Bereits damals wurde im Villaggio del Pescatore bei Triest ein nahezu vollständiges Exemplar entdeckt" sagt Fanti. "Aber es war ein Einzelfund. Jetzt haben wir zum ersten Mal einen Ort entdeckt, an dem wir mehrere Exemplare gefunden haben. "

"Bruno" war ein Erwachsener

Das vollständigste davon wurde von den Forschenden "Bruno" getauft. Durch den Vergleich der neuen Überreste mit denen des ersten entdeckten Dinosauriers "Antonio" wurde außerdem festgestellt, dass die zuvor gefundenen Fossilen tatsächlich einem jüngeren Tier gehörten.

Dinosaurier sind nicht die einzigen Fossilen, die aus der Stätte bei Triest geborgen wurden: Fische, Krokodile, Meeresreptilien und sogar kleine Krustentiere haben es ermöglicht, ein außergewöhnliches Bild dieses uralten Ökosystems zu rekonstruieren, das weltweit ohnegleichen ist. Viele dieser Funde können im Städtischen Museum für Naturgeschichte in Triest bewundert werden. (red, APA. 3.12.2021)