Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Verurteilte der Reihe nach alle drei kontaktierte und nach intimen Fotos fragte.

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Enthüllungen aus dem tschechischen Film "Gefangen im Netz" über Kindesmissbrauch im Internet haben zur Verurteilung eines Straftäters geführt. Die Dokumentation war Anfang Oktober auch in die österreichischen Kinos gekommen. Das Landgericht im nordböhmischen Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) verhängte nach Angaben der Agentur CTK am Montag eine zweijährige Haftstrafe ohne Bewährung gegen einen 48 Jahre alten Mann.

Kindeswohlgefährdung

In dem Film gaben sich drei Schauspielerinnen in sozialen Medien als zwölfjährige Mädchen aus. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Verurteilte der Reihe nach alle drei kontaktierte und nach intimen Fotos fragte. Das Urteil lautete unter anderem auf Kindeswohlgefährdung sowie Besitz und Erwerb von Kinderpornografie. Die Verteidigung hatte einen Freispruch gefordert. Gegen das Urteil kann Revision eingelegt werden.

"Gefangen im Netz" der Regisseure Barbora Chalupova und Vit Klusak wurde im März mit dem Filmpreis "Böhmischer Löwe" ausgezeichnet. Bei der Erstausstrahlung im tschechischen öffentlich-rechtlichen Fernsehen CT sahen die Doku über Cybergrooming, die zuerst im Kino gezeigt wurde, mehr als 1,2 Millionen Zuschauer. (APA/dpa, 7.12.2021)