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Vapen bleibt legal.

Foto: Reuters / Adnan Abidi

Neuseeland will das Rauchen abschaffen. Jene Jugendlichen, die heute 14 Jahre und jünger sind, werden niemals legal Tabakprodukte erwerben können. Dafür sorgen soll ein Gesetz, das jedes Jahr das Mindestalter in die Höhe treibt. Der Nikotingehalt von Zigaretten wird heruntergesetzt, und nur noch 500 statt der heute 8.000 Geschäfte dürfen sie verkaufen. Gesundheitsfachleute feiern die neuen Vorschriften. Todesfälle werden vermieden. Aber wie tief darf ein Staat in die Selbstbestimmtheit seiner Bürgerinnen und Bürger eingreifen? Werden Alkohol und Zucker demnächst auch abgeschafft?

Das Gesetz trifft wohl vor allem jene Menschen, die schon jetzt rauchen. Menschen, die ein geringeres Einkommen haben und aus einer bildungsferneren Schicht stammen, könnte die Befriedigung ihrer Nikotinsucht noch härter treffen. Bereits jetzt kostet ein Packerl mit 20 Zigaretten mehr als 20 Euro. Beworben werden dürfen Tabakprodukte nicht, Rauchen ist fast überall verboten. Menschen, die sich dadurch nicht haben abschrecken lassen, werden auch künftig ihre Zigaretten oder Zigarren nicht ausdämpfen.

Statt auf Illegalität zu setzen, wäre ein Ausbau der Suchthilfe wichtig, Aufklärung in den Schulen, das Rauchen an sich unter Kindern und Jugendlichen uncool aussehen lassen. Und im letzten Punkt bleibt Neuseeland inkonsequent: E-Zigaretten bleiben legal. Und die gelten in den USA bereits als wachsende Suchtgefahr unter Teenagern. (Bianca Blei, 10.12.2021)