Klebezettel: Von einem Kleber, der einfach nicht kleben wollte

Eigentlich wollte der US-amerikanische Chemiker Spencer Silver einen Superkleber erfinden, der stärker ist als alle anderen Klebstoffe. Doch das Gemisch, das Spencer Ende der 1960er-Jahre zusammenrührte, wollte einfach nicht richtig kleben.

Erst einige Jahre später, im Jahr 1974, kam ein Kollege des Chemikers auf eine Idee. Er steckte jede Woche kleine Papierchen in das Gesangsbuch in der Kirche – aber sie fielen immer wieder heraus. Er holte sich etwas von Spencers "schlechtem" Kleber und strich es auf die Papierchen. Und siehe da: Sie klebten gerade so gut, dass sie nicht aus dem Liederbuch herausfielen, aber auch nicht so stark, dass man sie gar nicht mehr ablösen konnte oder das Buch zerstörte. Das Post-it war geboren!

Staberleis: Eine vergessene Limonade wird zum Hit

Es ist das Jahr 1905, und es ist kalt in San Francisco. Der elfjährige Frank Epperson mischt sich ein Getränk aus Brausepulver und Wasser, rührt mit einem Holzstab um – und vergisst das Glas draußen. Am nächsten Morgen ist die Limonade gefroren. Zwar schmeckte dem kleinen Frank das soeben erfundene Eis am Stiel, dennoch dauerte es bis 1923, dass er sich das Staberleis patentieren ließ und im großen Stil verkaufte.

Im gleichen Jahr hatte übrigens ein anderer Mann die Idee, Vanilleeis (das es bis dahin nur als Kugel gab) mit Schokolade zu überziehen und am Stiel zu verkaufen.

Penicillin: Schimmel kann auch Leben retten

Der schottische Arzt Alexander Fleming züchtete im Jahr 1928 in einem Labor Bakterien und stellte die Platte, auf der sie wuchsen, für den Sommer zur Seite. Als er im Herbst wieder ins Labor kam, bemerkte er, dass auf der Platte Schimmelpilze der Art Penicillium gewachsen waren. Rundherum hatten sich die Bakterien nicht vermehrt.

Er fand heraus, dass die Pilze einen Stoff, das Penicillin, produzieren, der gegen bestimmte Bakterien wirkt, die Krankheiten auslösen können. Den meisten guten Bakterien kann er allerdings nichts anhaben.

In den nächsten Jahrzehnten wurde Penicillin eines der wichtigsten Medikamente der Welt – und ist es bis heute. Millionen Menschen hat dieses Antibiotikum schon das Leben gerettet.

Erdäpfelchips: Eine wütende Reaktion auf einen nervigen Gast

George Crum war Koch in einem Hotel – und an einem Tag im Jahr 1853 war er richtig wütend auf einen Gast. Denn ein Millionär beschwerte sich immer wieder über die Bratkartoffeln, die ihm zu dick waren. Der Koch schnitt die Erdäpfel also so dünn wie möglich, sodass man sie nicht mehr mit Besteck essen konnte. Der Gast war begeistert über die soeben erfundenen Kartoffelchips – und viele sind es noch heute.

Vielleicht sind aber auch schon viel früher jemandem dünne Kartoffeln in heißes Fett gefallen, und er hat so zufällig die Chips erfunden – genau weiß das niemand.

Mikrowelle: Ein Gerät, das eigentlich Flugzeuge finden sollte

Eigentlich wollte der Ingenieur Percy Spencer ein Radar erfinden, also ein Gerät, mit dem man die Position von Flugzeugen bestimmen kann. Dazu baute er im Jahr 1945 eine Maschine, die Mikrowellenstrahlung erzeugt, eben in der Hoffnung, damit Flugzeuge aufspüren zu können.

Ihm fiel auf, dass der Schokoriegel, den er in seiner Tasche hatte, plötzlich zu schmelzen begann. Danach testete er die Mikrowellenstrahlung mit unterschiedlichen Lebensmitteln, etwa Maiskörnern, die zu Popcorn wurden, oder einem Ei, das explodierte. Die ersten Mikrowellenöfen, die danach gebaut wurden, waren noch so groß wie ein Kühlschrank und unglaublich teuer. Heute stehen in vielen Häusern Mikrowellenherde, die Essen blitzschnell erwärmen können. (Philip Pramer, 21.12.2021)