Anfang Dezember hätte die Trägerin des Deutschen Buchpreises, Antje Rávik Strubel, in Wien sein sollen, um im Rahmen von "16 Tage gegen Gewalt an Frauen" in der Hauptbücherei aus ihrem ausgezeichneten Roman Blaue Frau zu lesen. Dazu ist es pandemiebedingt nicht gekommen. Stattdessen haben wir noch kurz vor Weihnachten mit der in Potsdam lebenden Autorin ein Interview geführt, auch um eine Art Bilanz ihres vergangenen Jahres zu ziehen. Pünktlich zur vereinbarten Zeit erscheint sie auf dem Bildschirm, weiße Wand im Hintergrund, dunkler Pulli, einmal vibriert leise ein Handy, sonst lenkt hier nichts ab von einem sehr konzentrierten Gespräch.

Standard: Antje Rávik Strubel, Sie sind in Potsdam zur Welt gekommen und haben neben Ihren vielen Romanen auch eine "Gebrauchsanweisung fürs Skifahren" geschrieben. Als Österreicherin interessiert mich das: Wo haben Sie Skifahren gelernt?

Antje Rávik Strubel: Kommt darauf an, ob wir übers Langlaufen oder Abfahren reden.

Standard: In Österreich geht es sehr stark ums alpine Skifahren, aber um Wintersport in allen Disziplinen.

Strubel: Als Kind bin ich zum ersten Mal im Erzgebirge und im Thüringer Wald auf Skiern gestanden. Mein Vater war begeisterter Sportlehrer, und wir sind mindestens einmal im Jahr in den Winterurlaub gefahren. Abfahren habe ich allerdings erst mit elf im bulgarischen Witoscha gelernt. Ich wollte als Kind tatsächlich Skilehrerin werden.

Standard: In Österreich ist gerade wieder ein Lockdown zu Ende gegangen, in dem Theater und Literaturhäuser geschlossen blieben, während die Skilifte pünktlich zum Saisonstart anliefen. Wie sehen Sie das als Autorin mit einem Faible fürs Skifahren?

Strubel: Es gibt viele Ungerechtigkeiten im Zusammenhang mit der Pandemie. Der Skitourismus hat bestimmt eine ebenso große Lobby wie bei uns der Fußball. Da setzt man sich durch. Dass Fußballstadien noch bis vor kurzem mit über 15.000 Menschen gefüllt waren, hat mich fassungslos gemacht. Lesungen etwa oder Theater waren schon aufs Strengste begrenzt zu einer Zeit, als auch die Bars hier noch rappelvoll waren. An der Kultur wird eben immer zuerst gestrichen. Das ist absolut unverhältnismäßig. Oder sollte etwa doch die bittere Wahrheit stimmen, dass die Jungs sich beim Fußball abreagieren müssen, damit sie nicht ihre Frauen schlagen? Möchte ich in so einer Gesellschaft leben?

Es ist grundsätzlich ein Problem, dass Frauen nicht geglaubt wird. (...) Diese Reflexe sitzen tief.

Standard: Sie haben den Deutschen Buchpreis im zweiten Corona-Jahr gewonnen. Empfanden Sie den Zeitpunkt als Nachteil?

Strubel: Es kann einen wirklich schlimmer treffen, als einen Buchpreis zu Pandemiezeiten zu gewinnen! Im Gegensatz zu allen performativen Künste sind wir als Autorinnen und Autoren noch ganz gut dran. Ich bin sehr glücklich, diesen Preis bekommen zu haben.

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So hat Antje Rávik Strubel geschaut, als klar war, dass sie mit "Blaue Frau" den Deutschen Buchpreis 2021 gewonnen hat.
Foto: dpa

Standard: Bei der Verleihung des Deutschen Buchpreises hatten Sie nach Bekanntgabe, dass Sie gewonnen haben, kurz einen richtigen Schreck im Gesicht. Was bedeutet dieser Preis?

Strubel: Er bedeutet einen Schritt in eine größere Aufmerksamkeit. Ich bin kein Geheimtipp mehr! Ich kann unter Umständen mit dem, was ich sage, sogar hier oder da etwas anstoßen. Vorher konnte ich sagen, was ich wollte … (lacht). Keines meiner Bücher hatte bisher eine so große Resonanz, wurde so viel gelesen, das freut mich besonders. Und da eine längere Durststrecke hinter mir liegt, gibt mir dieser Preis auch eine gewisse innere Ruhe, und ja, eine Sicherheit, um dieses furchtbare Wort zu benutzen.

Standard: Was würde in einer Gebrauchsanweisung für den Deutschen Buchpreis geschrieben stehen?

Strubel: (lacht) Oh je, ich glaube, die lässt sich nicht schreiben, weil es keine Empfehlung für irgendein Handeln gibt. Man kann nicht handeln, das ist ja daran das Nervenaufreibende. Man geht in ein Rennen und kann nicht rennen, kann aktiv nichts mehr zum Gewinnen beitragen.

Standard: Mit Ihrer Hauptfigur aus "Blaue Frau" schließt sich der Kreis zum Skifahren. Was war der Anlass, dass Sie Adina, ein zwölfjähriges, tschechisches Mädchen aus Ihrem zweiten Roman "Unter Schnee" zur erwachsenen Protagonistin Ihres aktuellen Romans gemacht haben?

Strubel: Den Anlass kann ich nicht genau bestimmen. Im Zuge der Übersetzung von Unter Schnee ins Englische fiel mir die Figur der Adina wieder auf. Eigensinnig, mit einem starken Kern, aber irgendwie verloren. Ich wollte sie aus ihrem kleinen Ort im tschechischen Riesengebirge rausholen, wo sie der letzte Teenager ist. Als ich 2012 in Finnland war und anfing, über einen neuen Roman nachzudenken, war sie mir sofort präsent, und ich hab versucht, sie mir nah zu bringen, indem ich sie in diesen Plattenbau in Helsinki hineinschrieb, in dem ich selbst wohnte.

Standard: In Ihren Danksagungen schreiben Sie, dass Sie an dem Roman acht anstrengende Jahre gearbeitet haben. War das Kernthema Ihres Buches, Gewalt und Missbrauch an Frauen, damals auch schon ein so evidentes Thema in der Gesellschaft? In Österreich etwa müssen wir die vergangenen drei Jahre eine sehr traurige Femizid-Bilanz ziehen.

Strubel: Das Thema wurde öffentlich nicht so stark wahrgenommen wie heute. Aber mich beschäftigten diese Gewaltmomente gegen Frauen schon in früheren Romanen, wenn auch nicht vordergründig. Nach und nach stellte sich heraus, dass ich erstaunlich viele Frauen kannte, die Missbrauch erlebt haben. Auch durch meine Übersetzungsarbeiten stieß ich darauf: Lucia Berlin wurde von ihrer Mutter psychisch und von ihrem Großvater sexuell missbraucht. Und Virginia Woolf von ihrem großen Bruder. Was ist da los, fragte ich mich, bin ich die große Ausnahme, weil mir das zum Glück nicht passiert ist?

Standard: Haben Sie den Eindruck, dass die #MeToo-Bewegung etwas für Frauen verbessern konnte?

Strubel: Auf jeden Fall. Ob dadurch akut Notlagen beendet werden, dürfte zweifelhaft sein. Aber endlich wird die Gewalt thematisiert, über die früher nie gesprochen wurde. Auch wenn es dann schnell heißt: Jetzt reden alle über ihre Empfindlichkeiten, alle möchten Opfer sein. Es ist ein Akt der Selbstermächtigung, über das Unrecht zu sprechen, das einem widerfahren ist. #MeToo hat gezeigt, wie viel im Argen liegt, wie unendlich verstaubt und patriarchal das Denken vieler Menschen, vor allem Männer, heute immer noch ist. Mario Cuomo, Gouverneur von New York, war sich bei seinem erzwungenen Rücktritt keiner Schuld bewusst; Schuld waren seiner Meinung nach nur die Grenzen, die sich zu seiner Überraschung verschoben hätten! Im Vergleich zu den USA und Skandinavien ist #MeToo bei uns nur zögerlich und zahm angekommen.

Standard: In einem Interview haben Sie gesagt: Adina wollte aus diesem Plattenbau in Helsinki gar nicht rauskommen. Sie haben in "Blaue Frau" sehr viel Sprache für Sprachlosigkeit gefunden. Haben Sie zum Thema Bewältigungsstrategie von Vergewaltigungsopfern auch recherchiert?

Strubel: Ich habe mich intensiv mit der juristischen Seite beschäftigt. Hat es Sinn, vor Gericht zu gehen? Was die psychologischen Zusammenhänge betrifft, habe ich der Sprache, meiner Intuition und persönlichen Gesprächen vertraut. Und das eigene Leben hält immer Situationen bereit, deren Erfahrungen sich übersetzen lassen.

Standard: Adinas Fluchtgeschichte vor ihrer eigenen Vergewaltigung veranschaulicht gut, warum viele Frauen Übergriffe und Missbrauch nicht anzeigen. Was müsste die Gesellschaft tun, um das möglich zu machen?

Strubel: Zunächst müssen wir den Mythos von der lügenden Frau dringend abschaffen. Es ist grundsätzlich ein Problem, dass Frauen nicht geglaubt wird. Das hat mit dem jahrhundertelangen Ausschluss von Frauen aus der Öffentlichkeit zu tun. Die Frau hatte als Eigentum des Mannes den Mund zu halten. Wenn eine Frau sich heute traut, öffentlich zu sagen, ihr sei Gewalt angetan worden, heißt es abstruserweise sofort: Das sagt die doch nur, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Diese Reflexe sitzen tief. Das muss sich ändern. Wenn meine Geldbörse geklaut wird, sagt schließlich auch keiner, ich spinne.

Standard: In unserem Podcast "Lesezeichen" hat die Wiener Buchhändlerin Rotraud Schöberl die Figur der "Blauen Frau", die formal getrennt vom restlichen Roman immer wieder in einem rettenden Hafen von Helsinki auftaucht, als eine Art Abspaltung von Adina gelesen. Ist das eine für Sie nachvollziehbare Lesart?

Strubel: Ich würde die blaue Frau nicht psychologisch begründen, einfach weil ich sie offener angelegt habe. Aber es stimmt, in gewisser Weise hat sie etwas mit Adina zu tun, sie sorgt für poetische Gerechtigkeit, da wo Adina vielleicht vergeblich um Gerechtigkeit kämpft. Auf jeden Fall ist sie eine sehr offene Figur, steht für Wandel, Veränderung, Schönheit.

Standard: In "Lesezeichen", dem angesprochenen Podcast, werden nur Bücher von Autorinnen besprochen. Finden Sie das als jemand, der sich auch mit fluiden Geschlechteridentitäten auseinandersetzt, zulässig?

Strubel: Wir hatten hunderte Jahre nur Bücher von Männern. Ich finde das zulässig. Es wurde bisher immer noch nicht lange und häufig genug über Bücher von Schriftstellerinnen gesprochen. Noch sind wir nicht angekommen in einer Wirklichkeit, in der wir sagen könnten: Der Kanon ist ausgewogen. Wir sind noch unterwegs. Dazu gehört natürlich, dass es einen weiteren Podcast über die non-binäre Autorenschaft geben sollte, bis alle ebenbürtig wahrgenommen und diese Kategorien überflüssig werden.

Mia Eidlhuber leitet seit 2016 das ALBUM. Mit Kollegin Beate Hausbichler macht sie den Podcast "Lesezeichen".
Foto: Katsey

Standard: Adina aus "Blaue Frau" bekommt von Männern Namen verpasst, aber sie nennt sich selbst auch "Der letzte Mohikaner". Sie haben zwischen Antje und Strubel einen identitätsstiftenden Raum für "Rávik" geschaffen. Hat dieser Rávik etwas mit Adinas letztem Mohikaner zu tun?

Strubel: Diese Verbindung habe ich nicht bewusst hergestellt. Rávik bezeichnet mein Schreiben, mein Schreib-Ich. Damit gehe ich über meine bürgerliche Identität hinaus, in der ich immerzu, auch geschlechtlich, wahrgenommen werde. Ich habe offenbar ein Ding mit Namen. Da scheint es eine Parallele zu Adina zu geben. Für sie ist der letzte Mohikaner ein Kraftfeld, ein widerständiger Kern, der aber immer mehr auf ihren Körper, ihr Bewusstsein übergreift. Damit kann sie sich der Übergriffe durch andere erwehren. Übergriffe, die natürlich auch in Form von Zuschreibungen stattfinden.

Standard: Über die Sache mit den Neo-Pronomen und neuen Schreibweisen sagen Sie, dass die noch immer zu einer experimentellen Ästhetik gezählt werden und dadurch schwierig zu handhaben sind. Haben Sie eine Idee, wie wir damit umgehen sollen?

Strubel: Mein Wunsch ist es, dass sich alle in dieser hitzigen Debatte ein bisschen abregen. Das @-Zeichen haben wir schließlich auch verkraftet, ohne, dass sich irgendjemand darüber aufgeregt hat. Aber klar: Mit dieser Veränderung der Schreibweisen geht eine Verschiebung der Machtverhältnisse einher. Deshalb schreien die am lautesten, die etwas von ihrer Macht abgeben sollen. Was ich an dieser Diskussion besonders dämlich finde, ist die Tatsache, dass oft so getan wird, als wäre das Sternchen dogmatisch "von oben" eingeführt worden. Dabei ist es ein Vorschlag, und zwar von Menschen, die das existenziell betrifft, die bisher in der Sprache – und demzufolge in der Gesellschaft – nicht vorkamen. So wie ich, wenn ich mich als Frau verstehe, im generischen Maskulinum nicht vorkomme. Ich bin mit dem generischen Maskulinum groß geworden, das war üblich in der DDR. Meine ganze Familie benutzt es und versteht nicht, was das Problem ist. Aber nur, weil wir bestimmte Gewohnheiten haben, sind diese Gewohnheiten nicht zwangsläufig gut. Ich habe zumindest für mich kapiert, dass ich von diesem generischen Maskulinum nicht geschluckt werden will. Denn es gibt mich, und das soll sich auch sprachlich abbilden. Ob in der weiblichen Form oder im Sternchen. Was ist daran so schlimm? Das werden wir wohl hinkriegen. Also bitte: Cool down!

"Es gibt mich. Und das soll sich auch sprachlich abbilden."
Foto: EPA / Thomas Lohnes

Standard: Im Netz stoßen wir auf Wikipedia-Einträge. In Ihrem steht: "Sie lebt mit einer Frau zusammen." Hätte ich einen, würde nicht stehen: "Sie lebt mit einem Mann zusammen."

Strubel: Wer schreibt diese Wikipedia-Einträge eigentlich? Wenn ich mich dafür interessieren würde, müsste ich mich wahrscheinlich jetzt aufregen: Woher diese Sicherheit, dass es sich um eine Frau handelt? Und nur um eine? (lacht) An wen kann ich mich da wenden?

Standard: Ich habe da auch keine Antwort und führe Sie jetzt in eine ganz andere Landschaft. In "Blaue Frau" wird augenscheinlich, dass Natur für Sie eine wichtige Rolle spielt.

Strubel: Ja. Ich brauche die Natur. Im Wald, im Park, auf dem Wasser zu sein bringt mich auf neue Gedanken. Ich wohne zwar in der Stadt und habe auch lange in Berlin gelebt, aber ich bin von Berlin weggezogen, weil ich wieder den Nachthimmel sehen wollte. Landschaften inspirieren mich. Sie geben mir beim Schreiben Boden unter den Füßen. Der Geruch einer Kiefer, das wechselnde Licht auf einem See, ein Fjäll im Schnee erinnern mich ans Wesentliche.

Standard: Woher kommt Ihre Liebe zu und Ihr Wissen über Bäume?

Strubel: Ich wollte tatsächlich ein Buch über Bäume schreiben. Das hat nicht so funktioniert, wie ich dachte. Ein Teil des Plans ist in mein vorheriges Buch In den Wäldern des menschlichen Herzens eingeflossen. Und die Birke oder der Vogelbeerbaum bekamen einen Platz in Blaue Frau. Früher ging es mir darum, Licht zu beschreiben. Dann entwickelte ich diesen Blick und diese Begeisterung für Bäume. Die ist im Moment auch sehr angesagt. Aber ich möchte für mich reklamieren, dass ich mich schon weitaus länger damit beschäftige. Tja: #MeToo hat mich eingeholt, und die Bäume haben mich eingeholt.

Standard: Wir befinden uns am Ende eines Jahres. Was haben Sie für Anfang des neuen Jahres vor?

Strubel: Es gibt eine ganze Reihe Verpflichtungen, die ich noch vor Erhalt des Buchpreises eingegangen bin. Um die muss ich mich kümmern. Beispielsweise übersetze ich gerade To the Lighthouse von Virginia Woolf neu. Das wird mich bis März beschäftigen. Dann stehen Lesereisen an. Und ich habe einen neuen Roman begonnen. Es ist also viel los, alles sehr lebendig.

Antje Rávik Strubel, "Blaue Frau". € 24,– / 432 Seiten. S.-Fischer-Verlag, 2021.
Foto: S.-Fischer-Verlag

Standard: In "Blaue Frau" zitieren Sie das Berthold-Brecht-Gedicht "Die Nachgeborenen". Über Bäume zu sprechen bedeute über Untaten zu schweigen. Weil Sie auch von Licht sprachen: Leben wir in finsteren Zeiten?

Strubel: Das ist eine große Frage. Schwer, allgemein darauf zu antworten. Die 1990er-Jahre beispielsweise galten im Westen als Spaß-Zeit, da war das Ende der Geschichte angebrochen. Für Menschen in Ostdeutschland war diese Zeit nicht sehr spaßig, auch die Geschichte war lange nicht zu Ende. Als ich aufwuchs, empfand ich auch den Kalten Krieg als eher finster. Was mich im Augenblick beängstigt, ist dieser schrankenlose Hass, der in westlichen Gesellschaften hochkocht. Menschen, denen es eigentlich gutgeht im Vergleich zu Menschen in Afghanistan, Belarus oder China, haben ihre niederen Triebe so wenig im Griff, dass sie andere, sogar ihre Nächsten, bedrohen, gegen sie hetzen, gewalttätig werden, sie schlimmstenfalls töten. Und wir leben in Zeiten großer Veränderungen. Stichwort: Klimawandel. Die wenigsten aber halten Veränderungen aus. Obwohl wir wissen, wir schaffen uns gerade ab, wollen wir so weitermachen wie bisher. Wie Virginia Woolf sagte: Es ist der ewige Tanz um den Maulbeerbaum. Wir halten an Tradition, Gebrauch und Gewohnheit fest. Komme, was da wolle, bis zum Untergang. (INTERVIEW: Mia Eidlhuber, 29.12.2021)