Michail Saakaschwili sitzt wieder im Gefängnis.

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Tiflis – Nach seiner Behandlung in einem Militärkrankenhaus wegen eines Hungerstreiks ist der inhaftierte georgische Ex-Präsident Michail Saakaschwili zurück in ein Gefängnis gebracht worden. Er halte sich nun in einer Haftanstalt in der Stadt Rustawi südlich der Hauptstadt Tiflis auf, teilte seine Partei Vereinigte Nationale Bewegung am Donnerstag mit. Der 54-Jährige hatte aus Protest gegen seine Inhaftierung rund sieben Wochen keine Nahrung zu sich genommen.

Seine Anwälte bezeichneten Saakaschwili nun als geschwächt. Saakaschwili war vor der Kommunalwahl in der Südkaukasus-Republik Anfang Oktober in seine Heimat zurückgekehrt. Weil gegen ihn ein Haftbefehl vorlag, wurde er festgenommen. Der Ex-Präsident lebte zuletzt in der Ukraine. Ihm droht wegen illegalen Grenzübertritts in einem neuen Prozess eine weitere Haftstrafe.

Saakaschwili war von 2004 bis 2013 Präsident der an Russland grenzenden Ex-Sowjetrepublik Georgien gewesen. Er setzte unter anderem prowestliche Reformen in dem Land am Schwarzen Meer durch. Nach seiner Abwahl wurde er in Abwesenheit wegen Korruption und Anstiftung zur Körperverletzung zu mehreren Haftstrafen verurteilt. (APA, dpa, 30.12.2021)