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Der Kanadier Vasek Pospisil, Nummer 134 der Weltrangliste, stellte sich hinter Novak Djokovic.

Foto: Reuters/Perez

Heimflug statt Titelverteidigung: Game over heißt es für Novak Djokovic. Nachdem der Weltranglisten-Erste das juristische Tauziehen gegen die australische Regierung um seine Aufenthaltsgenehmigung verloren und nicht an den Australian Open teilnehmen wird, reagieren nun auch vermehrt Spielerinnen und Spieler auf das elftägige Polit-Drama.

So stellte sich Vasek Pospisil auf die Seite des Serben. "Novak wäre nie nach Australien gereist, wenn er nicht von der Regierung eine Ausnahmegenehmigung für die Einreise in das Land erhalten hätte", schrieb der Kanadier, Nummer 134 der Weltrangliste, auf Twitter. "Er hätte auf das Australian Open verzichtet, wäre zu Hause bei seiner Familie geblieben und niemand hätte sich darüber aufgeregt." Es gebe politische Fragen, da in Australien Wahlen bevorstünden. "Es ist nicht seine Schuld."

Pospisil gründete gemeinsam mit Djokovic im Jahr 2020 eine neue Spieler-Gewerkschaft. "Er hat nicht mit Gewalt versucht, in das Land einzureisen und hat auch nicht 'seine eigenen Regeln gestaltet'. Er war bereit, zuhause zu bleiben."

Alize Cornet, Nummer 61 der Damen-Weltrangliste, wollte auf Details nicht zu sehr eingehen, wünschte Djokovic aber alles Gute für die Zukunft. "Ich weiß zu wenig, um die Situation beurteilen zu können. Ich weiß aber, dass Novak immer für die Spieler eingestanden ist. Nun ist aber niemand von uns für ihn eingestanden. Sei stark, Nole!", sagte die 31-jährige Französin.

Australiens Tennis-Enfant terrible Nick Kyrgios twitterte zu der Entscheidung des Bundesgerichts ein Facepalm-Emoji. Andy Murray, die ehemalige Nummer 1 und langjähriger Konkurrent von Djokovic, sagte gegenüber der BBC: "Es ist nicht gut für das Turnier, denn es wäre besser, wenn alle Top-Spieler teilnehmen könnten. Es wird natürlich viele Fragen zu den Geschehnissen und der Situation, in die wir geraten sind, geben. Ich hoffe, dass sich dies bei anderen Turnieren nicht wiederholt. Ich habe es weder Novak noch dem Tennis gewünscht und ich hoffe, dass es jetzt vorbei ist".

"Überrascht und geschockt" gab sich Mats Wilander, siebenfacher schwedischer Major-Gewinner und nun für Eurosport tätig. "Ich schätze Novak sehr, aber er hat auch gewusst, dass es diese Möglichkeit gibt. Er kannte die Regeln, dass man geimpft sein muss."

Wilander ging sogar einen Schritt weiter, sieht Djokovics Karriere als Tennisspieler in Gefahr. "Er muss nun etwas machen, dass er nicht wirklich will." Man müsse jetzt sehen, wieviele Turniere Djokovic spielen dürfe. "Letztlich muss er sich impfen lassen", sagte Wilander.

Der Ukrainer Sergeij Stakhovsky sprach von einem "sehr traurigen Tag in der Geschichte des Tennis. Es ist eine Schande, jemanden für seine Ansichten, die von jenen der anderen abweichen, ins Visier zu nehmen." (vet, APA, 16.1.2022)