Kriminelle nutzten einen bestimmten VPN-Dienst für ihre Verbrechen.

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Europäische Ermittler haben nach Angaben von Europol ein wichtiges Cyberkriminellen-Netzwerk gestoppt. In zehn Ländern seien 15 Server ausgeschaltet worden, die die Anonymität von Kriminellen im Internet gesichert hätten, teilte die europäische Polizeiagentur Europol am Dienstag in Den Haag mit. Kriminelle hätten die Infrastruktur des Dienstes VPNLab.net für schwere Cyberverbrechen genutzt.

Ein virtuelles privates Netzwerk (VPN) bietet Nutzern die Möglichkeit, miteinander zu kommunizieren – ohne dass Außenstehende Einblick haben. Kriminelle nutzen diesen Service aber auch, um keine Spuren im Internet zu hinterlassen. Die Aktion stand unter Federführung der Polizeidirektion Hannover und fand bereits am Montag statt. Beteiligt waren unter anderem auch das FBI in den USA sowie Ermittler in Großbritannien und der Ukraine.

Bei Kriminellen beliebt

VPNLab.net bestand nach Angaben von Europol seit 2008. Der Dienst war "besonders populär bei Cyberkriminellen", so teilte Europol mit, da er auch eine doppelte VPN mit Servern in mehreren Ländern anbot. "Sie konnten die Dienste nutzen, um ihre Verbrechen zu begehen ohne Angst, von den Behörden entdeckt zu werden."

Der Provider war bei der Aufklärung von verschiedenen Fällen ins Visier der Ermittler geraten. So hatten Täter die Dienste von VPNLab.net etwa für die Verbreitung von schädlicher Software genutzt. Europol schätzt, dass mehrere schwere Cyberattacken verhindert werden konnten. Österreich war laut Europol nicht beteiligt. (APA, 18.1.2022)