Unter den Gewinnerbüchern ist Daniela Angetter-Pfeiffers medizinhistorisches Werk "Pandemie sei Dank!".
Bild: Amalthea Verlag

Die "Wissenschaftsbücher des Jahres" stehen fest. Eine Fachjury hatte in vier Kategorien jeweils fünf Sachbücher nominiert, aus der seit Ende November das Publikum über seine Favoriten abstimmen konnte. Bei der diesjährigen Wahl wurden knapp über 9.000 Stimmen abgegeben (hier ein Blick der Wissenschaftsredaktion des STANDARD auf einige nominierte Bücher). Die Preisverleihung findet im Rahmen eines vom Bildungsministerium organisierten "Science Talk" am 28. März in Wien statt.

Tierlaute und Medizingeschichte

In der Kategorie "Naturwissenschaft/Technik" setzte sich die Verhaltensforscherin, Kognitionsbiologin und Expertin für Bioakustik und Lautkommunikation Angela Stöger von der Universität Wien mit ihrem Buch "Von singenden Mäusen und quietschenden Elefanten" (Brandstätter) durch. Sie führt darin in die Welt der tierischen Kommunikation.

Die Medizinhistorikerin Daniela Angetter-Pfeiffer vom Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) siegte mit "Pandemie sei Dank!" (Amalthea) in der Kategorie "Medizin/Biologie". Darin schildert sie zahlreiche Errungenschaften aus Österreichs Geschichte, die auf Seuchen wie Pest, Cholera & Co. zurückgehen – mit überraschenden Parallelen zur Gegenwart.

Kraken und Meer

Die Kategorie "Geistes-, Sozial-, Kulturwissenschaft" entschied David Abulafia mit "Das unendliche Meer" (S. Fischer) für sich. Der britische Professor für die Geschichte des Mittelmeerraumes an der Universität Cambridge erzählt darin von Händlern, Abenteurern, Piraten und Kartographen, die unter anderem auf der Jagd nach Gold, Gewürzen oder Sklaven die Ozeane befuhren.

Der österreichisch-tschechische Schriftsteller und Übersetzer Michael Stavarič und der Kommunikationsdesigner Michèle Ganser gewannen mit "Faszination Krake" (Leykam) die Kategorie "Junior-Wissensbücher". Es lässt die Lesenden in die wundersame Welt der Kraken eintauchen und lädt zum Mitdenken und Mitmachen ein.

Die seit 2007 durchgeführte Wahl zum "Wissenschaftsbuch des Jahres" ist eine Aktion des Bildungsministeriums mit dem Verlag Buchkultur. Mit der Initiative soll der Stellenwert des wissenschaftlichen Sachbuches deutlich gemacht werden. (APA, red, 25.1.2022)