Die Abschiebung im Jänner 2021 löste heftige Proteste aus.

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Wien – Die 13-jährige Tina, die vor genau einem Jahr unter Protesten nach Georgien abgeschoben wurde, hat bei der zuständigen Wiener Magistratsabteilung 35 einen Antrag auf ein Schülerinnenvisum eingebracht. Sie war Ende Dezember nach Wien zurückgekehrt und befindet sich derzeit mit einem Tourismusvisum in Wien, damit müsste sie aber in spätestens zwei Monaten wieder ausreisen. Ihr Anwalt hofft, dass sie schon im neuen Semester wieder die Schule besuchen kann.

"Hoffe auf positiven Bescheid"

"Ich hoffe, ich bekomme einen positiven Bescheid", sagte Tina im ORF-"Wien heute"-Interview. Genau vor einem Jahr war sie mit ihrer Mutter und Schwester nach Georgien abgeschoben worden. Seit ihrer Rückkehr nach Wien lebt sie jetzt bei einer Gastfamilie. Ihre sechsjährige Schwester und die Mutter blieben in Georgien.

Tagelang protestierten damals Lehrerinnen und Lehrer, Freundinnen und Freunde, aber auch Teile der Bevölkerung gegen die Abschiebung. Auch die Sitzblockaden vor dem Familienabschiebezentrum in der Nacht vor einem Jahr haben am Ende nichts geholfen. Ihre zwangsweise Außerlandesbringung hatte damals auch Verwerfungen in der Türkis-Grünen-Koalition und eine Debatte über Kinderabschiebungen ausgelöst.