Die Bundesregierung fördert Sanierungen mit insgesamt mehr als 900 Millionen Euro.

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Genau ein Jahr ist es nun her, dass die Förderaktion "Raus aus Öl und Gas" und die Sanierungsoffensive für 2021 und 2022 von der Bundesregierung gestartet wurden. Insgesamt wurden damals zunächst 650 Millionen Euro für Private und Betriebe für die beiden Jahre zur Verfügung gestellt, davon 400 Millionen Euro rein für den Kesseltausch und "Raus aus Öl".

Mehr Geld für 2022

"Zunächst" deshalb, weil das Budget kürzlich im Zuge der "ökosozialen Steuerreform" nochmals aufgestockt wurde: 150 Millionen Euro kamen für 2022 dazu, der Fördertopf wuchs also auf stattliche 800 Millionen Euro an. Und die 100 Millionen Euro, die für die Aktion "Sauber heizen für alle" (siehe unten) zur Verfügung stehen und in der Zwischenzeit ebenfalls auf 140 Millionen Euro erhöht wurden, sind da laut Kommunalkredit Public Consulting (KPC), wo die Förderaktionen abgewickelt werden, nicht eingerechnet.

Seit 9. Februar 2021 waren die Online-Registrierung sowie die Einreichung von Förderungsanträgen für die bundesweite Sanierungsoffensive sowie "Raus aus Öl" möglich. Ein Jahr später sind noch 553,5 Millionen Euro im Topf. Das bedeutet, dass im vergangenen Jahr bereits Anträge für rund 250 Millionen Euro eingereicht wurden. Konkret beträgt diese Zahl zum Stichtag 31. Jänner 22.365 Förderanträge, heißt es auf der KPW-Website. Gemeinsam mit den vorhandenen Registrierungen, bei denen aber noch kein Antrag gestellt wurde, kommt man auf mehr als 30.000 Interessierte.

30 bis 50 Prozent an Förderung

Im Rahmen der Sanierungsoffensive ("Sanierungsscheck") werden thermische Sanierungen von privaten Wohngebäuden, die älter als 20 Jahre sind, gefördert. Je nach Sanierungsart können zwischen 2.000 und 6.000 Euro an Fördergeldern lukriert werden, einen Zuschlag gibt es nochmals für die Verwendung von Dämmmaterial aus nachwachsenden Rohstoffen. Es werden jedoch maximal 30 Prozent der gesamten förderungsfähigen Kosten ersetzt.

Im Rahmen der Aktion "Raus aus Öl und Gas" wird der Ersatz eines fossilen Heizungssystems durch eine klimafreundliche Technologie im privaten Wohnbau gefördert. Seit Oktober können bis zu 7.500 Euro an Förderung bezogen werden, allerdings maximal 50 Prozent der förderungsfähigen Kosten des Umbaus.

"Sauber heizen für alle": 100 Prozent möglich

Für einkommensschwache Haushalte in Ein- und Zweifamilien- bzw. Reihenhäusern gibt es seit kurzem außerdem die Möglichkeit, auch bis zu 100 Prozent der Sanierungskosten gefördert zu bekommen. Die Aktion nennt sich "Sauber heizen für alle", Anträge sind hier seit Jahresbeginn möglich, abgewickelt wird sie aber von den Bundesländern. Hier muss ein Einkommensnachweis erbracht werden, wofür auch der Bezug von Sozialhilfe, eine GIS-Befreiung oder der Bezug der Wohnbeihilfe herangezogen werden kann. 140 Millionen Euro stehen dafür bereit.

Zielgruppe sind einkommensschwache Haushalte mit einem Monatseinkommen bis 1.454 Euro (zwölfmal) für einen Einpersonenhaushalt, bei Mehrpersonenhaushalten steigt die Grenze um den Faktor 0,5 für jeden zusätzlichen Erwachsenen und 0,3 für jedes zusätzliche Kind. Für Haushalte mit einem Einkommen bis 1.694 Euro ist die Förderung bei 75 Prozent der Kostenobergrenze gedeckelt. (Martin Putschögl, 9.2.2022)