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Mehr als 100 Folgen von Joe Rogans Podcast wurden inzwischen gelöscht.

Foto: Reuters / Scanpix Denmark

Neil Youngs Protest gegen Fake News auf Spotify hat eine Welle der Kritik ausgelöst. Dem US-Podcaster Joe Rogan wird vorgeworfen, sowohl verharmlosende als auch falsche Informationen über das Coronavirus und die Impfung zu verbreiten. Infolge dessen zog Young seine Musik von der Streamingplattform zurück und bezeichnete die Klangqualität des Service als "beschissen" und "degradiert". In einem weiteren Schritt fordert der Star nun Spotify-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter dazu auf, ihren Job zu kündigen.

"Verlasst diesen Ort, bevor er eure Seele auffrisst", schrieb Young auf seiner Webseite. Denn: Das Problem sei nicht Rogan, sondern Spotify-Chef Daniel Ek, dem es nicht um Kunst und Kreativität gehe, sondern um Zahlen. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rät er deshalb: "Seid frei und geht den guten Weg."

Nicht alleine

Seinem Vorbild sind inzwischen auch die Musikerin Joni Mitchell und Youngs ehemalige Bandmitglieder gefolgt, die den Streamingdienst vorläufig verlassen haben. "Verantwortungslose Menschen verbreiten Lügen, die Menschen das Leben kosten", sagte Mitchell. Sie sei deshalb solidarisch mit Young und der Wissenschaft und Medizin. Auch die Musiker David Crosby, Graham Nash und Stephen Stills drückten Young ihre Unterstützung aus. Sie würden ihm zustimmen, "dass gefährliche Falschinformationen in Spotifys Joe-Rogan-Podcast ausgestrahlt werden", schrieb Crosby auf Twitter.

Spotify reagierte in der Zwischenzeit mit der Entfernung zahlreicher Folgen des Podcasts "The Joe Rogan Experience". Wie "Heise" berichtet, sollen mittlerweile mehr als 110 Folgen von der Plattform gelöscht worden sein. Laut "The Verge" soll Ek den Schritt mit rassistischen Äußerungen Rogans begründet haben.

Nicht die richtige Antwort

"Einige der Kommentare von Joe Rogan sind nicht nur unglaublich verletzend – ich möchte auch klarstellen, dass sie nicht die Werte dieses Unternehmens repräsentieren", schrieb der Spotify-Chef in einem internen Dokument, das "The Verge" vorliegt. Er verurteile zwar die Aussagen des Podcasters scharf, sei aber nicht der Meinung, dass "Joe zum Schweigen zu bringen" die richtige Antwort sei. (red, 8.2.2022)