Bild nicht mehr verfügbar.

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) will das für die Impflotterie reservierte Geld den in der Pandemie besonders geforderten Berufsgruppen geben.

Foto: AP/Michael Gruber

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) findet "Mittel für die Pflege, vor allem auch struktureller Natur, sehr sinnvoll".

Foto: APA/HANS PUNZ

Wien – Die Impflotterie wurde abgesagt, und Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hat bereits eine neue Verwendung für das dadurch freigewordene Geld gefunden: Er möchte es Menschen zukommen lassen, die in der Pandemie viel leisten, und denke da an das Gesundheits- und Pflegepersonal, das Bundesheer sowie die Polizei. Gespräche mit den Grünen seien im Gange, hieß es am Sonntag in einem "Krone"-Interview.

Beim Koalitionspartner gibt man sich positiv interessiert daran, die Mittel gewissen Berufsgruppen, allen voran der Pflege, bereitzustellen. Nach einem dezidierten Fürsprecher für einen Bonus klingt Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) am Montag laut APA aber nicht: "Mittel für die Pflege, vor allem auch struktureller Natur, wären aus meiner Sicht sehr sinnvoll", sagte Mückstein da nämlich. Ihm sei wichtig, "dass wir hier gründlich, geordnet und nachhaltig vorgehen". Tags zuvor hatte Vizekanzler Kogler (Grüne) zu Nehammers Plänen im STANDARD-Gespräch gesagt, man müsse "das zur Verfügung stehende Geld jetzt sinnvoll einsetzen", insbesondere im Bereich der Pflege.

Eine Milliarde Euro

Für die Abwicklung der nun abgesagten Impflotterie war der ORF vorgesehen gewesen, der aber abgesagt hat. Man errechnete einen Betrag von "bis zu eine Milliarde Euro", der dafür zur Verfügung stehen sollte. Dabei ging man von einer Auszahlung von 500 Euro für 1,5 Millionen Österreicherinnen und Österreicher aus und rundete die Summe sicherheitshalber noch auf eine Milliarde auf. Der Kanzler habe nun Vorschläge gemacht, wie man das Geld verwenden könnte, und das werde nun diskutiert, heißt es aus Nehammers Büro.

Der Bundeskanzler hatte am Sonntag unter anderem auch gesagt, der Vorschlag zur nun gescheiterten Impflotterie sei von der SPÖ gekommen – was so nicht ganz richtig ist. (Gudrun Springer, 14.2.2022)