Durch die Coronakrise und der vermehrten Arbeit im Homeoffice sind Unternehmen stärker digitalen Sicherheitsrisiken ausgesetzt. Waren 2019 laut Erhebungen der OECD 11,7 Prozent der Unternehmen in Österreich von Cybercrime betroffen, waren es 2021 bereits 60 Prozent. Besonders Klein- und Mittelunternehmen (KMU) seien gefährdet, sagte Gerhard Kortschak, Sprecher der IT-Security Experts Group der WKÖ, am Dienstag in einer Online-Veranstaltung mit dem OECD Berlin Centre.

Mehr Maßnahmen

Kleinere Unternehmen seien besonders vulnerabel, weil ihnen das "Know-How fehlt und aus Kostengründen oft auf Spezialisten verzichtet wird". Als weiteres Problem nannte Kortschak, dass viele Sicherheitsmaßnahmen nur auf große Unternehmen mit entsprechenden Ressourcen ausgerichtet seien. "Es braucht mehr hemdsärmlige Maßnahmen für KMU, wie Schulungen, Trainings und niederschwellige Maßnahmen zur Verbesserung der Informationssicherheit", forderte Kortschak.

Die Cyberkriminalität ist zuletzt deutlich gestiegen. Österreichweit gab es im Vorjahr 36.000 Anzeigen, um ein Viertel mehr als im Jahr zuvor. Kortschak vermutet eine höhere Dunkelziffer. Unternehmen würden nicht jeden Vorfall anzeigen, weil sie einerseits "medialen Wirbel vermeiden möchten", andererseits seien sie besorgt, dass eine polizeiliche Untersuchung "die Systeme noch länger lahmlegt". (APA, 15.2.22)