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Steht eine Öffnung der Clubs bevor? Noch ist man sich uneins, doch die Anzeichen dafür mehren sich.

Foto: AP Photo/Peter Dejong

Es ist eher eine Frage von Tagen als Wochen. Andere europäische Staaten wie Großbritannien, Dänemark und Schweden haben bereits ihre Clubs und ihre Nachtgastronomie ohne Einschränkungen geöffnet. Am 5. März soll Österreich folgen, heißt es zumindest aus vertraulichen Quellen in der Bundesregierung. Das würde bedeuten, dass weder ein Impfnachweis vorzulegen noch eine Maske indoor zu tragen ist.

Auf offizielle Anfrage heißt es im Gesundheitsministerium, dass man Gerüchte nicht kommentieren könne. Man möchte im Sinne des guten Einvernehmens zwischen Bund und Ländern keine Ergebnisse des Gipfels am Mittwoch vorwegnehmen. Man sei aber darum bemüht, dass Maßnahmen nicht länger gelten als epidemiologisch notwendig. Wann und wie eine Öffnung von Clubs und Nachtgastronomie konkret erfolgen wird, müsse daher vorerst offen bleiben.

Nicht vorgreifen

Bei der Stadt Wien ging man am Dienstag noch davon aus, dass bei dem Gipfel am Mittwoch vor allem die Evaluierung der Covid-Impfpflicht und die weitere Teststrategie auf der Tagesordnung stehen werden. Von weiteren geplante Lockerungsschritten wusste man dort nichts. Im Büro des Gesundheitsstadtrats Peter Hacker (SPÖ) wollte man dem Gipfel nicht vorgreifen. Es ist aber zu erwarten, dass Wien weiterhin bei seiner strengen Strategie und – sofern das rechtlich weiterhin möglich ist – zumindest bei 2G bleiben möchte. Damit würde in Wien weiterhin ein Nachweis über Impfung oder Genesung nötig bleiben, um einen Club zu betreten.

Einzelne Bundesländer können seit einigen Monaten selbstständig strengere Regeln festschreiben, sofern sie das wollen. Sollten also das Ende von 3G und Maskenpflicht bundesweit kommen, dann können die Länder – konkret die Landeshauptleute – laut Epidemigesetz zusätzliche oder strengere Regeln verordnen – etwa kann Wien auch 2G in Clubs und in der gesamten Gastronomie verlangen. Das passiert etwa kommendes Wochenende, wenn im ganzen Land – außer der Bundeshauptstadt – wieder 3G im Lokal gilt.

Aus dem Gesundheitsministerium heißt es dazu lediglich, dass es im Sinne der Menschen wäre, möglichst einheitliche Regeln zu haben, man aber bisher ein gutes Auskommen mit den Bundesländern hatte.

Nur Schlagzeilen?

Clubbetreiber pochen inzwischen darauf, dass einheitliche Regeln für die gesamte Gastronomie gelten – dass Clubs also gleich behandelt werden wie die restliche Gastronomie auch. Denn Erfahrungen hätten klar gezeigt, dass es ökonomisch nicht tragbar ist, wenn in Clubs strengere Regeln gelten. Wenn zusätzliche Tests vorgelegt werden müssten (2G plus), dann würden größere Gruppen sehr häufig in Bars ausweichen, weil einzelne Personen in der Gruppe oft kein gültiges Testzertifikat haben.

2G plus ausschließlich in der Nachtgastronomie wäre deshalb katastrophal. Auch eine Sperrstunde um 2 Uhr hätte sich nicht bewährt. Beim Wiener Club Sass war man zudem besorgt, dass mit den Öffnungsschritten nur Schlagzeilen produziert werden, weil man in der Regierung innenpolitisch unter Druck stehe, während in Wirklichkeit – so sieht es das deutsche Robert-Koch-Institut – eine weitere Welle im Herbst bevorsteht.

Europaweit gelten im Clubbereich recht unterschiedliche Regeln. In Italien müssen weiterhin Impfnachweise vorgelegt werden, und auch in Frankreich beschreitet man diesen Weg. Belgien hingegen folgt am kommenden Wochenende dem Beispiel von Dänemark und Schweden, verringert dabei allerdings die maximale Kapazität in Clubs. Und in der Schweiz soll am Mittwoch darüber entschieden werden, ab wann man ganz auf Masken und Impfnachweise in der Nachtgastronomie verzichten kann. (Stefan Niederwieser, 15.2.2022)