Wiedersehen mit Martin Grubinger: Dieses Jahr stehen am 21. Juli in Ossiach "Metastaseis" des griechischen Komponisten Iannis Xenakis auf seinem Programm.

Neumayr

Der Carinthische Sommer eröffnet seine Saison 2022 am 9. Juli im Congress Center Villach mit der österreichischen Erstaufführung von Beethovens 10. Sinfonie. Diese wurde unter Zuhilfenahme von künstlicher Intelligenz aus den vorhandenen Skizzen fertiggestellt und 2020 uraufgeführt. Der diesjährige Carinthische Sommer steht unter dem Motto "Die Zerbrechlichkeit der Geometrie", ein Zitat des Kärntner Architekten Günther Domenig, dessen Todestag sich heuer zum zehnten Mal jährt.

CS-Intendant Holger Bleck erklärte bei der Online-Programmpräsentation am Montag, man beleuchte in mehreren Konzerten das Verhältnis von Musik und Architektur. "Die Debatte um Proportionen in Musik und Architektur, die aufeinander wirken und ineinandergreifen, lebt, seit es Kunst gibt – von der Antike bis in die Gegenwart", so Bleck.

Künstler unter 30

Dazu gebe es erstmals eine Kooperation mit den Carinthischen Dialogen, und zwar unter dem Titel "Resonanz – Räume". Neu ist auch eine Kooperation mit dem Festival Mittelfest in Cividale del Friuli. Sie richtet sich an Künstlerinnen und Künstler unter 30 Jahren. Unter dem Motto "CS under 30" waren Künstler unter 30 aufgerufen, Projekte einzureichen. Das Siegerprojekt wird mit bis zu 4.000 Euro unterstützt und am 13. August in Villach dem Publikum des Carinthischen Sommers präsentiert. Die friulanischen Siegerprojekte sind von 22. bis 31. Juli in Cividale zu erleben.

Zu den Programmhighlights gehört auch ein Wiedersehen mit Martin Grubinger, der vor zwei Jahren die Eröffnung gestaltete. Dieses Jahr stehen am 21. Juli in Ossiach "Metastaseis" des griechischen Komponisten und Ingenieurwissenschafters Iannis Xenakis, "The Tears of Nature" des in New York lebenden chinesischen Komponisten Tan Dun sowie "Le sacre du printemps" von Igor Strawinski auf dem Programm.

Wieder Buchbinder

Mit einem Mozart-Programm und einem Werk von Maurice Ravel endet die Festivalsaison am 30 August. Das 1997 gegründete Mahler Chamber Orchester (MCO) interpretiert unter der Leitung seines Konzertmeisters Matthew Truscott neben Maurice Ravels "Le Tombeau de Couperin" auch Mozarts Sinfonia Concertante KV 364 in Es-Dur sowie die Sinfonie Nr. 36 KV 425 C-Dur, die Linzer Sinfonie.

Dazwischen gibt es das obligate Wiedersehen mit Rudolf Buchbinder, der vor 50 Jahren das erste Mal beim Carinthischen Sommer aufgetreten ist und inzwischen CS-Ehrenmitglied ist. Er spielt am 8. August Beethoven und Mozart.

Am 17. Juli gastiert der Pianist Fazil Say, der Bachs Goldberg-Variationen und Eigenkompositionen im Gepäck hat. Weitere Programmpunkte sind das Bach Consort Wien, der Countertenor Andreas Scholl, die St. Florianer Sängerknaben, der Kärntner Jazzmusiker Lukas Kranzelbinder oder die Black-Metal-Band Dornenreich, die erstmals ein Akustikkonzert gibt. Das vollständige Programm samt genauen Terminen findet sich unter https://carinthischersommer.at. (APA,21.2.2021)