Die Masken sind gefallen. Die meisten Corona-Regeln aufgehoben. Nur in Wien braucht man noch den Grünen Pass um in ein Lokal zu kommen.

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Die Masken und die Corona-Kontrollen sind an diesem Wochenende in fast allen Teilen des Landes gefallen. Die meisten Covid-Regeln sind seither passé. Nur Wien bleibt strenger und besteht auch weiterhin auf die Maske im gesamten Handel und lässt ausschließlich Geimpfte und Genesene in die Gastronomie. Gleichzeitig halten sich die Neuinfektionen weiterhin auf sehr hohem Niveau.

Am Sonntag wurde die nächste Marke in der Pandemie übersprungen: Seit Ausbruch des Coronavirus sind in Österreich 15.008 Menschen verstorben. Innerhalb von 24 Stunden wurden am Tag nach den großen Öffnungen 22 Todesfälle sowie 28.463 neue Ansteckungen von den Behörden registriert.

Die Impfbereitschaft steigt hierzulande trotzdem nicht besonders. 6.803.046 Personen sind zumindest einmal geimpft; 69,9 Prozent der Menschen in Österreich verfügen über einen gültigen Impfschutz. Dabei dürfte die Impfung auch Long-Covid vorbeugen. So erkranken laut der gesamtstaatlichen Covid-Krisenkoordination Gecko zweimal Geimpfte nur etwa halb so oft an Long-Covid wie Nicht-Immunisierte. Jene, die trotz Impfung Symptome aufweisen, genesen wiederum schneller.

Kein Andrang auf Novavax

Große Hoffnung, dass er die Impfbereitschaft steigert, wurde in den seit vergangener Woche auch in Österreich verfügbaren Proteinimpfstoff Novavax gelegt. Da der US-Konzern auf eine klassischere Technologie als die mRNA-Vakzine setzt, hofften Fachleute, dass bisher Impfunwillige dadurch angesprochen werden könnten. Die Bilanz nach einer Woche: Rund 620 Menschen erhielten bis Freitag in Wien, Tirol, Oberösterreich, Kärnten und der Steiermark das neue Vakzin, berichtet das Journal um acht. Zahlen aus Niederösterreich und dem Burgenland gab es vorerst nicht. Salzburg startete erst am Samstag die Verabreichung – rund 170 Interessierte haben Impftermine vereinbart.

Für jene, die weiter die Impfung verweigern, könnte es bald ernst werden. Das Impfpflichtgesetz ist zwar bereits seit Februar in Kraft. Erste Stichprobenkontrollen der Exekutive und damit einhergehende Strafen sollen ab 16. März anstehen. So lautet zumindest der Plan. Zuvor muss bis spätestens 8. März die Impfkommission einen Bericht zur Lage abgeben. Im Gesetz ist vorgesehen, dass Fachleute regelmäßig prüfen, ob sich seit Inkrafttreten des Gesetzes die epidemiologischen Umstände geändert haben. Im Gesundheitsministerium rechnet man damit, dass der erste Bericht erst am letztmöglichen Termin, am Dienstag, vorgelegt wird. Gecko-Chefin Katharina Reich sprach sich zuletzt im STANDARD für die Impfpflicht aus, auch wenn es eine "einschneidende" Maßnahme sei: "Ich halte sie in so prekären Situationen wie der Pandemie für sinnvoll."

Rauch wird angelobt

Am Dienstag steht zudem die Angelobung des neuen Gesundheits- und Sozialministers an. Johannes Rauch (Grüne) wird um elf Uhr von Bundespräsident Alexander Van der Bellen empfangen werden. Letzterer befand sich Ende der Woche in einer selbstgewählten Isolation, weil er Kontakt mit einem Corona-Infizierten gehabt hatte.

Am Samstag nominierte der Landesvorstand der Vorarlberger Grünen bereits den bisherigen Klubobmann Daniel Zadra einstimmig als Nachfolger Rauchs und damit auch als Umwelt- und Mobilitätslandesrat im Ländle. (ook, 6.3.2022)