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Der Nasa-Astronaut Mark Vande Hei soll am 30. März mit einer russischen Sojus-Kapsel zur Erde zurückkehren.

Foto: AP/Kayla Barron

Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat trotz des russischen Angriffs auf die Ukraine erneut die weitere Zusammenarbeit mit Moskau in Hinblick auf die Internationale Raumstation ISS bekräftigt. "Wir arbeiten zusammen, schon seit mehr als 20 Jahren, und wir werden das weiter so machen", sagte Joel Montalbano, der Manager des ISS-Programms der Nasa bei einer Pressekonferenz.

"Wir brauchen uns gegenseitig, um den Betrieb der Raumstation aufrechtzuerhalten", sagte Montalbano. Die ISS basiere auf Kooperation. "Das ist keine Sache, bei der eine Gruppe ohne die andere weitermachen kann. Alle müssen zusammenarbeiten, damit wir erfolgreich sind."

Sojus-Flug auf Schiene

Auch die für Ende März geplante Rückkehr des US-Astronauten Mark Vande Hei gemeinsam mit den Kosmonauten Anton Schkaplerow und Pjotr Dubrow in einer russischen Sojus-Raumkapsel werde wie geplant stattfinden, sagte Montalbano. "Ich kann Ihnen versichern, dass Mark mit der Sojus nach Hause kommt. Wir sind dazu in Kommunikation mit unseren russischen Kollegen, es gibt da kein Problem." Natürlich würden die Raumfahrer mitbekommen, was auf der Erde los ist, sagte Montalbano. "Aber sie sind Profis. Sie haben für diesen Job trainiert, und sie machen ihren Job."

Zuvor hatte bereits die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos bestätigt, dass der Flug wie geplant stattfinden werde. "Roskosmos hat Partnern nie einen Grund gegeben, an unserer Zuverlässigkeit zu zweifeln", hieß es von der russischen Behörde. Der sichere Betrieb der ISS habe oberste Priorität.

Zuletzt hatte Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin, der sich auf Social Media regelmäßig in die russische Propagandaschlacht wirft, allerdings mit bizarren Andeutungen über ein mögliches Ende der ISS aufhorchen lassen. In russischen Medien wurde indes eine – wenig realistische – Abkoppelung des russischen Segments von der ISS diskutiert.

Projekte auf Eis

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt hat seine Zusammenarbeit mit Roskosmos Anfang März als Reaktion auf den Angriffskrieg aufgekündigt, zuvor hatte Roskosmos als Reaktion auf westliche Sanktionen bereits die Arbeit auf dem europäischen Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana eingestellt.

Wie es mit anderen Kooperationen zwischen der Europäischen Weltraumorganisation Esa und Roskosmos weitergeht, wird beim Treffen des Esa-Rats in Paris Mitte der Woche Thema sein. Der lange geplante Start eines europäischen Marsrovers, der im September mit einer russischen Rakete hätte abheben und 2023 auf einer russischen Plattform auf unserem Nachbarplaneten landen sollen, dürfte jedenfalls nicht stattfinden, wie die Esa bereits mitgeteilt hat. (dare, APA, 15.3.2022)