Der Prozess begann im September vergangenen Jahres.

Foto: APA/Schlager

Auch am sechsten Prozesstag hat es kein Urteil in der Causa um den Drahtzieher des Ibiza-Videos, Julian Hessenthaler, gegeben. Am 30. März soll ein weiterer Termin folgen. Begründet wird das mit dem Gesundheitszustand Hessenthalers: Dieser gab bei der Verhandlung an, noch eine Stellungnahme abgeben zu wollen. Allerdings sei er krank und könne diese nicht ausführen. Er will zudem nicht, dass in seiner Abwesenheit verhandelt wird.

Mutter befragt

Beim vorsitzenden Richter sorgte das für Ärger, aus seiner Sicht hätte man das Verfahren bereits im Dezember abschließen können. Am Mittwoch vernommen wurde auf Antrag der Verteidigung die Mutter des Hauptbelastungszeugen Slaven K.

Der hatte Hessenthaler erst spät belastet und das damit begründet, dass seine Mutter von Hessenthaler bedroht worden sei. Der Angeklagte bestreitet das. Die Mutter gab bei ihrer Einvernahme an, dass sie von zwei unbekannten Männern aufgesucht worden sei, die ihr sagten, sie möge "aufpassen", was K. vor Gericht sagt.

Hessenthaler sieht konstruierte Vorwürfe

Die Vorwürfe gegen Hessenthaler entstanden im Rahmen der Ermittlungen rund um Ibiza. Neben K. fußen sie auf den Aussagen seiner ehemaligen Geliebten Katarina H. Die beiden behaupteten, bei drei Treffen Drogen von Hessenthaler erworben zu haben. Teilweise hätten sie diese konsumiert, teilweise weiterverkauft.

Hessenthaler selbst bestreitet das, er brachte politisch motivierte konstruierte Anschuldigungen ins Spiel – so soll K. Geld bzw. Sachleistungen in Form eines Rechtsanwaltshonorars für falsche Vorwürfe erhalten haben. Im Fall einer Verurteilung drohen ihm bis zu 15 Jahre Haft. (muz, 16.3.2021)