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Bildsprache ist auch ohne Ukrainisch-Kenntnisse gut zu verstehen. Für alles darüber hinaus ist der Spracherwerb aber durchaus nützlich.

Foto: SARAH MEYSSONNIER / REUTERS

Gerade in Krisenzeiten ist es essenziell, miteinander kommunizieren zu können, etwa um Hilfe leisten zu können. Übersetzungs-Apps können dabei eine wichtige Rolle spielen. Noch besser ist es aber, wenn eine Kommunikation ganz ohne technische Behilfsmittel hergestellt werden kann. Aus dieser Perspektive ist es also durchaus erfreulich, was der Softwarehersteller Duolingo nun zu verkünden hat.

Interesse

Der Angriffskrieg Russlands hat dazu geführt, dass das Interesse am Erlernen der ukrainischen Sprache in den vergangenen Wochen massiv angewachsen ist. Laut Duolingo-Chef Luis von Ahn sehe man eine Steigerung um 485 Prozent bei Nutzern, die die Sprache erlernen wollen.

Besonders stark ist diese Nachfrage dort, wo sie am meisten benötigt wird: In Polen, wo bislang die meisten aus der Ukraine Geflüchteten untergebracht wurden, beträgt das Wachstum gar 1.800 Prozent. Ansonsten sieht die auf die Sprachvermittlung spezialisierte Firma vor allem ein sehr starkes Interesse in den USA – was aber auch daran liegt, dass die App des Unternehmens dort besonders beliebt ist.

Weitergabe

Duolingo betont, dass man aus dieser speziellen Situation keinen Profit schlagen will. Also sollen sämtliche Einnahmen, die durch Nutzer entstehen, die Ukrainisch lernen, an Hilfsorganisationen weitergereicht werden. Konkret verweist man dabei unter anderem auf die Flüchtlingsagentur der Vereinten Nationen sowie Organisationen, die Flüchtlingen in der Ukraine direkt helfen.

Mithilfe dieser Partner soll auch eine andere Supportmaßnahme für aus der Ukraine Flüchtende organisiert werden: Die Firma will kostenlose Versionen von Duolingo Plus für Flüchtende und all jene, die sie unterbringen, zur Verfügung stellen, um bei der Kommunikation zu helfen.

Einschränkung andernorts

Gleichzeitig folgt man dem Vorbild anderer Firmen und schränkt den eigenen Betrieb in Russland und Belarus ein. Die kostenlose Version der App gibt es zwar weiterhin, die Monetarisierung wird aber deaktiviert. Damit wird verhindert, dass Duolingo Steuern an den russischen Staat zahlt. Aus einer finanziellen Perspektive handelt es sich dabei allerdings eher um einen symbolischen Akt. Im Jahr 2021 stammte gerade einmal ein Prozent des Umsatzes von Duolingo aus Russland. (apo, 17.3.2022)