Der französische Cellist Gautier Capuçon spielte in einem eigens für ihn geschriebenem Konzert von Danny Elfman.

Foto: Konzerthaus

Womit soll man angesichts eines derart bunten Abends beginnen? Das orchestrale Programm der Wiener Symphoniker in der neuesten Ausgabe der Reihe Fridays@7 im Wiener Konzerthaus war nicht gerade alltäglich und bot drei Werke, entstanden zwischen 1919 und 2021, die mit bildhafter Musik zu tun hatten: zunächst Erich Wolfgang Korngolds glänzend instrumentierte symphonische Ouvertüre Sursum corda!, die für Filmmusik in Hollywood wiederverwertet wurde.

Dann die Uraufführung von Danny Elfmans Konzert für Violoncello und Orchester. Elfman, der unter anderem die Filmmusik zu Mission: Impossible und Fifty Shades of Grey geschrieben hat, ist ein Meister der illustrativen Schilderung und atmosphärischen Andeutung – oder aber der schrillen Überzeichnung. Auch sein für den Starcellisten Gautier Capuçon geschriebenes Konzert strotzt vor solchen Wechseln, doch wirkte es trotz einer Fülle melodiöser und virtuoser Ideen etwas unschlüssig.

Brillante Effekte

Dirigent David Robertson hatte somit erst bei Strawinskys Feuervogel seinen großen Auftritt und motivierte das Orchester zu großen, brillanten Effekten, sodass sich das Stück wie ein Koloss über das zuvor Gehörte erhob: als musikalisches Feuer des frühen 20. Jahrhunderts. Zum "Ausklang" danach im Foyer widmeten sich Capuçon und Konzerthaus-Chefdramaturg Rico Gulda am Klavier Gabriel Faurés hübscher Miniatur Après un rêve. Dann lieferte die 16-jährige Geigerin und Vokalistin Allegra Tinnefeld – u. a. bekannt aus Starmania – mit dem symphonischen Geremus-Pesendorfer-Quartett eine sehr quirlige Talentprobe von Django Reinhard bis Stevie Wonder. Begeisterung und Staunen. (daen, 22.3.2022)