Elon Musk hat mit Tesla schon viel erreicht, dennoch bleiben die Pläne ambitioniert.

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Unter dem Namen "Master Plan Part 3" verbirgt sich laut Firmengründer Elon Musk die nächste Ausbaustufe der E-Auto-Firma. Wie er jetzt verriet, geht es darin vor allem darum, die Firma auf eine "extreme Größe" zu skalieren. Auch das Thema Dachorganisation für seine Firmen stellt er erneut in den Raum.

Neue Ausbaustufe

Während in der Nähe von Berlin am Dienstag die sogenannte Giga-Factory von Tesla ihre Arbeit aufnahm, lässt Musk mit einem Update seines berühmten Masterplans aufhorchen. Standen in den letzten Jahren vor allem eine grobe Produkt-Roadmap und die Fokussierung auf bestimmte Technologien im Mittelpunkt, erklärte Musk am Montag auf Twitter, was seiner Meinung nach die nächsten Schwerpunkte sein werden. "Das große Thema wird sein, die Firma auf eine extreme Größe zu skalieren, was notwendig ist, um die Menschheit von fossilen Brennstoffen wegzubringen", schrieb Musk auf der Nachrichtenplattform. Das zweite große Thema, das er nicht näher ausführte, sei künstliche Intelligenz (KI).

Dass Tesla wachsen will, ist dabei nicht neu, hatte der Firmenchef doch bereits vor längerer Zeit verlautbart, dass man bis zum Jahr 2030 jährlich rund 20 Millionen Autos produzieren will. Große Autohersteller wie VW oder Toyota schaffen derzeit rund die Hälfte.

Spannend ist vor allem die Frage, wie Musk seine Pläne umsetzen will, bedenkt man die globale Krise rund um Rohstoffknappheit und Lieferengpässe.

Der Nachsatz, Musk wolle auch seine anderen Firmen Space X und The Boring Company in dem Prozess mitdenken, wirft zusätzliche Fragen auf. Bisher waren die Pläne für Tesla exklusiv für den Automobilhersteller formuliert. Die neueste Aussage Musks lässt allerdings Erinnerungen wach werden, als Musk im Dezember 2020 bereits öffentlich über eine Dachgesellschaft philosophierte, die alle Firmen des Unternehmers vereinen könnte. Musk geht in der Twitter-Konversation auf diesen Punkt aber nicht mehr genauer ein, weshalb man hier lediglich spekulieren kann. Beobachter gehen etwa von einer verstärkten Zusammenarbeit der Firmen aus, andere von einem Masterplan, der eben nicht nur Tesla beinhaltet.

Details folgen

Große Pläne zu schmieden passt zu Musk, aber aktuell kann er sich über fehlenden Rückenwind nicht beschweren. Im Bereich E-Autos ist Tesla zu einer unübersehbaren Größe herangereift, die speziell im Premiumsegment den Markt dominiert. Da stört es ihn wohl auch nicht, dass Teile seines bisherigen, 2016 ausformulierten Plans noch gar nicht umgesetzt wurden, etwa in alle Fahrzeugsegmente einzusteigen oder Solardachinstallationen zu beschleunigen.

Auch die Auslieferung des Cybertrucks scheint weiterhin problematisch in seiner Umsetzung zu sein, und zum Thema autonomes Fahren gab es in den letzten Monaten auch nicht nur positive Schlagzeilen. Die Skalierung nach oben könnte also noch etwas dauern. (red, 22.3.2022)