Foto: Epson

Drucker sind in vielen Büros immer noch ein Fixbestandteil der Ausstattung, und auch in zahlreichen Haushalten drucken sie noch mit Tinte und Toner Daten auf Papier. Die Hersteller der Geräte sind auch nicht untätig geblieben und haben neue Geschäftsmodelle für sich entdeckt.

Eines davon ist ein Abodienst. Gegen monatliches Entgelt werden Kunden dabei automatisch neue Tintenpatronen zugeschickt, wenn der Füllstand der aktuellen Farbspeicher sich seinem Ende nähert. Das bringt zwar dem Kunden mehr Komfort, dem Hersteller aber auch mehr Kontrolle. Und das kann schiefgehen, wie nun am Beispiel von Epson zu sehen ist.

Abozahlung nicht möglich, Patrone unbrauchbar

So berichtet das britische Portal "The Register" von einem Kunden, dessen Druckerpatronen unerwartet aus der Ferne komplett deaktiviert wurden. Der Mann namens John Lamont hatte sich vergangenes Jahr für ein Readyprint-Abo entschieden. Im vergangenen Februar erhielt er schließlich eine Benachrichtigung von Epson, dass der Einzug der Abogebühr nicht möglich war und er seine Zahlungsdaten aktualisieren müsse, da bei einem zweiten Zahlungs-Fehlschlag seine gelieferten Patronen gesperrt würden.

Lamont folgte den Anweisungen und brachte seine Kontoinformationen auf den neuesten Stand. Dennoch schlug die nächste Zahlung fehl, Epson legte daraufhin seinen Drucker still. Nach dem Einschalten zeigte dieser nur noch die Meldung "Der Readyprint-Dienst ist aufgrund eines Account-Problems nicht verfügbar" an.

Probleme mit Zweifaktorauthentifizierung

Der Kundendienst konnte dem Betroffenen zwar nicht direkt helfen, empfahl ihm aber, die Bezahlung des Druck-Abos mit der Karte einer anderen Bank vorzunehmen. Das Problem ist darin behaftet, dass Epsons eigener Zahlungsdienstleister ein Problem mit Karten hat, die Zweifaktorauthentifizierung über das "Strong Customer Authentication"-Verfahren (SCA) nutzen.

"Es handelt sich nicht um ein Problem, das Epson lösen kann", lässt das Unternehmen wissen. Wir haben die Probleme unserem Dienstleister für Kartenzahlungen mitgeteilt, damit er diese dringend mit (Anm.: der Bank) Nat West besprechen kann." SCA wurde noch vor dem Brexit EU-weit im Rahmen der EU Paymend Services Directive 2 eingeführt.

Epson verschickt konventionelle Patronen

Auf sozialen Netzwerken finden sich Nachrichten, die aufzeigen, dass es neben Lamont noch eine Reihe anderer Kunden geben dürfte, die zwischen ihrer Bank und dem für Epson tätigen Geldinstitut unter die Räder gekommen sind und sich nun über nicht mehr funktionierende Patronen ärgern. Lamont ärgert sich über den Hersteller: "Epson kann doch nicht die Schuld den Banken geben, wenn sie das Problem kennen und nicht an ihre Kunden kommunizieren."

Bis es auf der Ebene der Geldinstitute zu einer Lösung kommt, hilft das Unternehmen betroffenen Nutzern nun anderweitig aus. Ihnen werden als Ersatz konventionelle Tintenpatronen geschickt, die auch ganz ohne aktivem Readyprint-Abo funktionieren. (gpi, 23.3.2022)