Chefdirigent Andrés Orozco-Estrada und die Wiener Symphoniker haben ihre Pläne für die kommende Saison präsentiert.

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Wien – "Inmitten der Stadt" positionieren sich die Wiener Symphoniker kommende Spielzeit. Zumindest hat das Orchester die Saison 2022/23 unter dieses Motto gestellt. Über 80 Konzerte sind allein im Stammquartier Konzerthaus sowie im Musikverein eingeplant. Aber man weicht auch von eingetretenen Pfaden ab und spielt etwa im Stephansdom, dem Prater – oder in Beisln. So laden die Symphoniker heuer erstmals zu Beisl-Konzerten. 114 der 183 Konzerte sind so alleine in Wien vorgesehen.

Aber nicht nur in ihrer Heimatstadt spielen die Wiener Symphoniker auf, sondern auch auf Gastspielen in Österreich und anderen Ländern Europas – respektive bei einer Asientournee durch China, Korea und Japan mit Violinistin Hilary Hahn als Begleiterin. Ein zentraler Standort für den Klangkörper bleibt dabei Bregenz mit seinen Festspielen. Dort wird man heuer Puccinis "Madama Butterfly" auf der Seebühne respektive die Hausoper, Umberto Giordanos "Siberia", spielen.

Ein Vergessener wird entdeckt

Und auch in Wien agiert man als Opernorchester. So gestaltet man in der Sanierungsausweichstätte des Theaters an der Wien, dem Museumsquartier, im Oktober Janaceks "Das schlaue Füchslein" unter Giedre Šlekyte und im Dezember "Amahl und die nächtlichen Besucher" von Gian Carlo Menotti unter Magnus Loddgard. Im März folgt hier schließlich unter Chefdirigent Andrés Orozco-Estrada von Webers "Der Freischütz".

Orozco-Estrada wird in seiner dritten Spielzeit an der Spitze des Orchesters insgesamt knapp 60 Termine der Symphoniker und damit rund ein Drittel aller Einsätze leiten. Als Schwerpunktkomponisten hat man heuer zum 125. Todestag mit Johannes Brahms einen Hamburger Klassiker und mit Franz Schmidt einen österreichischen Vergessenen auserkoren. So wird am 5. Oktober Schmidts Oratorium "Das Buch mit sieben Siegeln" im Musikverein unter Leitung von Chefdirigent Orozco-Estrada interpretiert. Neben diesem noch mit einer gewissen Regelmäßigkeit zu hörenden Werk interpretiert man im Verlaufe der Saison aber auch die 2. und die 4. Symphonie des in Pressburg geborenen Altösterreichers, der 1939 verstarb. (APA, 31.3.2022)