Irina ist "High Heels Dancer".

Foto: Manfred Rebhandl

Irina ist 26, es geht ihr gut. Sie wurde im russischen St. Petersburg geboren, lebt aber seit frühen Kindertagen in Prag und pendelt nun zwischen dort und Wien. Sie ist "High Heels Dancer", was in Europa, so sagt sie, gerade sehr populär wäre. Sie war 16, als sie zum ersten Mal welche trug, zehn Zentimeter hohe wie jetzt, als sie sich auf der Wiener Kärntner Straße für ihr Programm bereitmacht.

In einem Catsuit, wie ihn einst Michelle Pfeiffer als Selina Kyle in Batman Returns trug. Da sie – siehe Foto! – "really flexible moves" anbietet, gab ihr mal jemand das Kostüm und beschied ihr: "Das ist so wirklich deines, du bist eine Katze!" Und von da an wusste sie: "Ja, das stimmt!" Obwohl sie Katzen gar nicht mag, sondern Hunde.

Die zehn Zentimeter sind "most comfortable", Platform-Heels trägt sie nie, darin kann sie nicht gehen. Ihren Auftritt verbindet sie mit Promotion (Insta: self.confidance) für ihre Danceclasses, manchmal tanzt sie auch auf Events. Hier auf der Straße aber kann sie ganz sie selbst sein: "It’s just the feeling! I really love it when you listen to music and express yourself!" Sie muss sich dann einfach bewegen.

Abseits der Straße bietet sie zweistündige Lessons für Gruppen an, um 30 Euro pro Person ist man dabei. Warum so billig? Sie lacht und versichert, dass sie den Preis erhöhen werde. Auch um sich endlich Louboutins leisten zu können.

Wien, sagt sie, sei eine wirklich schöne Stadt. Sie freut sich auf den Frühling und die Sonne, die noch recht zögerlich auf die Kärntner Straße scheint. Solange sie aber beim Magistrat die "six Euros or so per month" entrichtet, um hier tanzen zu können, wird man sie auch im August noch sehen. Im Catsuit natürlich. Miau. (Manfred Rebhandl, 2.4.2022)