Die Energiepreise steigen, das treibt die Inflation an.

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Überraschend kommt es nicht: Die Verbraucherpreise steigen schier ungebremst weiter. In Österreich dürfte die Inflation im März laut Schnellschätzung der Statistik Austria 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat erreicht haben. Das ist der höchste Wert seit November 1981. Gegenüber dem Vormonat Februar erhöhte sich der Verbraucherpreisindex (VPI) voraussichtlich um 2,0 Prozent. Haupttreiber sind weiterhin die Energiepreise. Im Februar hatte die Inflationsrate noch 5,9 Prozent betragen.

Treibstoff- und Energiepreise

Es sind einmal mehr die hohen Kosten für Energie, die besonders stark ins Gewicht fallen. "Neuerliche Anstiege bei Treibstoff- und Energiepreisen heizten die Inflation weiter an", erklärte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas am Freitag in einer Aussendung. Der Indexstand des VPI und detaillierte Ergebnisse für März werden am 21. April bekanntgegeben.

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Die für Eurozonen-Vergleiche ermittelte harmonisierte Inflationsrate (HVPI) lag im März im Vergleich zum Vorjahresmonat bei 6,7 Prozent, geht aus den Berechnungen der Statistik Austria im Rahmen einer vorläufigen Schnellschätzung hervor. Gegenüber dem Vormonat Februar betrug die Teuerung der ersten Erhebung zufolge 2,3 Prozent.

Schwierige Voraussetzungen für Lohnverhandlungen

Für so manche derzeit laufende Lohnverhandlungen bedeutet die hohe Inflation wohl noch mehr Zündstoff. Die erste Verhandlungsrunde in der Papierindustrie etwa hat diese Woche ein schnelles Ende gefunden. Nach 25 Minuten habe die Arbeitgeberseite die Gespräche verlassen, Grund sei die Forderung nach sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt für die 8.000 Beschäftigten gewesen, ließen die Gewerkschaft PRO-GE und GPA empört wissen und sprachen von einem "noch nie da gewesenem Eklat."

Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) verwies am Freitag darauf, dass es wichtig sei, die gesamtwirtschaftliche Situation zu betrachten, gleichzeitig aber auch die Kaufkraft sicherzustellen. Dies gelte insbesondere für niedrige Einkommen, die von der aktuell hohen Inflation besonders betroffen sind. "Das wird nicht einfach werden", so Kocher. (APA, red 1.4.2022)

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