Erhält den diesjährigen Anton-Wildgans-Preis: Gertraud Klemm.

Foto: Heribert Corn

Die Schriftstellerin Gertraud Klemm erhält heuer den mit 15.000 Euro dotierten "Literaturpreis der Österreichischen Industrie – Anton Wildgans". Die Auszeichnung wird am 26. September vom Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Christoph Neumayer, im Wiener Haus der Industrie überreicht.

"Gertraud Klemm analysiert in ihren Romanen und Essays die beharrlich gleichen sozialen Fragen unserer sich verändernden Gesellschaft ohne Scheu vor Konfrontationen. Ihr scharfer Blick führt den Lesenden die Aktualität ungelöster alter Problematiken in einer lebendigen, präzisen Sprache, der auch das Spiel mit Humor nicht fremd ist, meisterlich vor Augen", begründete die Jury ihre Wahl.

Mittlere Generation

Klemm wurde 1971 in Wien geboren. Sie studierte Biologie und arbeitete als Gutachterin bei der Stadt Wien. Erst seit 2006 steht ihr literarisches Schaffen im Zentrum ihrer Tätigkeit. Seitdem veröffentlichte sie mehrere Romane wie "Herzmilch", "Muttergehäuse", "Erbsenzählen" oder "Hippocampus", wobei das Frauenbild in unserer Gesellschaft eine wichtige Rolle einnimmt. Für ihr Schaffen erhielt sie bereits zahlreiche Auszeichnungen wie den Publikumspreis beim Bachmannpreis 2014, den Outstanding Artist Award für Literatur 2020 und den Ernst-Toller-Preis 2021.

Der seit 1962 vergebene Anton-Wildgans-Preis wird auf Vorschlag einer unabhängigen Jury einem Schriftsteller oder einer Schriftstellerin der jüngeren oder mittleren Generation mit österreichischer Staatsbürgerschaft verliehen, "dessen oder deren Werk von hervorragender Relevanz für die literarische und gesellschaftliche Korrelation unserer Zeit ist". Unter den Preisträgern befinden sich etwa Ingeborg Bachmann, Thomas Bernhard, Michael Köhlmeier, Arno Geiger, Sabine Gruber, Olga Flor, Robert Seethaler und Erich Hackl. Im Vorjahr wurde Andrea Grill ausgezeichnet. (APA, 14.4.2022)