Kristalina Georgiewa spricht von einem schweren Rückschlag.

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Washington – Dass sich die Aussichten für die Weltwirtschaft eher eintrüben als aufhellen, so viel stellte Kristalina Georgiewa bereits im Vorfeld klar. Der Internationale Währungsfonds (IWF) wird auf seiner Frühjahrstagung gemeinsam mit der Weltbank in Washington seine Prognosen für 2022 und 2023 weiter senken, kündigte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa an. Im Jänner hatte der IWF das globale Wachstum 2022 noch auf 4,4 Prozent geschätzt. "Seitdem hat sich der Ausblick substanziell verschlechtert, vor allem wegen des Krieges." Die detaillierten Prognosen sollen heute, Dienstag, veröffentlicht werden.

Neben der Corona-Pandemie gibt es nun mit dem Krieg in der Ukraine eine zusätzliche Krise, die ohnehin schwelende Gefahren verstärkt: "Erstmals seit vielen Jahren ist die Inflation zu einer klaren und präsenten Gefahr für viele Länder rund um den Globus geworden. Das ist ein massiver Rückschlag für die Weltwirtschaft", sagte Georgiewa vergangene Woche. All das wird Finanzminister, Zentralbanker, Beamte und Finanz- und Entwicklungsexperten aus aller Welt beschäftigen. Österreichs Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) reist etwa am Donnerstag nach Washington.

Auch hochrangige Politiker aus der Ukraine werden erwartet. Am Mittwoch treffen sich etwa die Finanzminister und Zentralbankchefs der Staaten der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer, zu denen auch Russland gehört. Zentrale Themen bei den Beratungen werden neben der Entwicklung der Weltwirtschaft die Bekämpfung der Inflation, einmal mehr der Kampf gegen die Pandemie und nicht zuletzt das Verhindern einer neuen Hungerkrise in ärmeren Ländern sein. (red, 18.4.2022)