Eine Aufnahme vom Donauinselfest im Vorjahr.

Foto: APA/FLORIAN WIESER

Von 24. bis 26. Juni findet heuer das Wiener Donauinselfest statt, die SPÖ-Veranstaltung ist nach Eigenangaben das größte Open-Air-Festival in Europa mit freiem Eintritt. Nun steht auch das Konzept fest: Es wird eine Bezirkstour geben, aber auch auf der Insel ein "Fest wie 2019", wie es bei einer Pressekonferenz am Mittwoch formuliert wurde.

So soll es weder Maskenpflicht noch Zugangsregeln geben – wobei sich das ändern könne, wenn sich die Corona-Situation zuspitzt, wie Matthias Friedrich, Geschäftsführer von Pro Event Team für Wien GmbH, betonte. In den Wochen vor dem Festival soll es außerdem eine Tour durch alle Bezirke geben, startend mit 1. Juni.

Lichtermeer und Spenden

Laut Barbara Novak, Landesparteisekretärin der SPÖ Wien, will man außerdem mit dem Festival Solidarität mit den Geflüchteten aus der Ukraine zeigen – etwa indem am Freitag ein Lichtermeer stattfinden soll, den Becherpfand wolle man der Volkshilfe für ihr Engagement in der Ukraine-Hilfe spenden. Man werde auch ukrainische Künstlerinnen und Künstler auf die Bühne laden, sagte Novak. Was eine weitere Krise angeht – die Teuerung –, so werde man eine Beratungsinsel einrichten, bei der man jenen, die es brauchen, Hilfe anbieten wolle.

Dazu kommen zahlreiche Musik-Acts, das Line-up steht allerdings noch nicht fest. Friedrich kündigte über 100 Künstler und Künstlerinnen aus dem In- und Ausland an – die Hälfte davon weiblich. Bei der Bezirkstour sollen jedenfalls Anna Buchegger und Pippa auftreten.

Zwei Jahre Schmalversion

2020 musste das Donauinselfest wegen der Pandemie sein Konzept abändern: Statt eines großen Festivals auf der Donauinsel wurden 80 Tage lang kleinere Konzerte in der ganzen Stadt veranstaltet. Auf der Insel fand nur das Finale statt – im Sitzen. 2021 dann näherte man sich dem klassischen Konzept an: Gefeiert wurde wieder auf der Insel, allerdings konnten nicht jeder und jede einfach kommen, die Tickets wurden stattdessen verlost, das Areal war abgesperrt.

Aller Erwartung nach wird im Juni noch die aktuell gültige Corona-Verordnung in Kraft sein. Das heißt, auch bei Großveranstaltungen braucht es weder Maske noch Zugangsbeschränkungen, aber ein Corona-Präventionskonzept.

Änderungen auch auf der Wiesn

Bei einer anderen Wiener Großveranstaltung kommt es zu organisatorischen Änderungen: Bisher wurde im Herbst – ebenfalls mit Pandemieausnahmen – im Prater die "Wiener Wiesn" von der "Wiesn" Veranstaltungs und Kultur GesmbH veranstaltet. Heuer wird es aber erstmals ein "Wiener Oktoberfest" geben – das wird die Kaiserwiesn PW Veranstaltungs GmbH veranstalten. Wiesn-Geschäftsführer Christian Feldhofer – also der Chef jener Firma die nun nicht mehr zum Zug kommt – kritisiert das. Der neue Veranstalter ahme das eigene Konzept nach, sagt er, außerdem habe die Stadt keinen nachvollziehbaren Grund für den Organisatoren-Wechsel liefern können.

Die Prater Wien GmbH erklärt, mit dem neuen Betreiber sei eine Vertragsvereinbarung getroffen worden, die "die Interessen des Standortes Prater und jene der Betreiber berücksichtigt und einen Mehrwert für alle Beteiligten der Veranstaltung generiert".

Dadurch würden "die Interessen der Wiener Wirtschaft in einem größeren Ausmaß als bisher berücksichtigt und die Kaiserwiesn wird in Zukunft auch unter Einbeziehung der einzelnen Wiener Bezirke stattfinden". (elas, 20.4.2022)