Markus Posset, hier auf einem PR-Foto der Universität für Bodenkultur, möchte in die niederösterreichische Landespolitik einsteigen – und fordert Franz Schnabl als SP-NÖ-Chef heraus.

Foto: BOKU Medienstelle/Christoph Gruber

St. Pölten –So wie es aussieht, hat Niederösterreichs SPÖ-Chef Franz Schnabl einen Herausforderer: Markus Posset. Er war einst Geschäftsführer der Mediengruppe Österreich, Managing Director der Verlagsgruppe News und beim SPÖ-nahen Echo-Medienhaus. Dem STANDARD sagt er, er wolle in der internen Wahl gegen Schnabl antreten: "Es ist wichtig, dass endlich ein frischer Wind einkehrt. Viel zu lange herrschte Stillstand in der niederösterreichischen SPÖ."

Posset hat derzeit keine politische Funktion, ist von seinen Chancen aber überzeugt: "Sie können sich vorstellen, dass die Unterstützung und der Wunsch nach Erneuerung sehr groß sind, ansonsten würde ich mich nicht in Stellung bringen." Sogar Bekannte aus anderen Parteien hätten ihn angerufen, um ihn zur Kandidatur zu motivieren. Die Namen seiner Unterstützer möchte er allerdings noch nicht nennen – sie sollen erst zu gegebener Zeit bekanntgegeben werden.

Schnabl "unbekannt, im Pensionsantrittsalter"

Der Unternehmer ist unter anderem Honorarkonsul der Republik Albanien in Österreich und berät laut eigenen Angaben auch den albanischen Ministerpräsidenten. Außerdem ist Posset als Unternehmensberater, Vortragender und Autor tätig. Und er verweist auf eine rote "DNA": Sein Onkel Gerhard Posset war Landessekretär des ÖGB Niederösterreich, sein Großvater Leopold Posset Bürgermeister in Bad Vöslau. Er selbst sei seit seinem 16. Lebensjahr Parteimitglied.

Die von Schnabl angeführte SPÖ Niederösterreich brauche jedenfalls dringend einen Generationenwechsel, glaubt der 45-Jährige: "Würden Sie als junge Wählerin einen unbekannten Kandidaten im Pensionsantrittsalter mit unter 0,5 Prozent Bekanntheit in Niederösterreich und ohne wirkliches Programm wählen? Wahrscheinlich nicht!"

Landesparteitag wohl im Herbst

Die SPÖ Niederösterreich hält ihren Landesparteitag voraussichtlich im Herbst ab, um die Listen und auch die Spitzenkandidatur für die Landtagswahl im Frühjahr 2023 zu fixieren. Im Büro von Landesparteichef Franz Schnabl will man zu Possets Engagement keinen Kommentar abgeben. (Sebastian Fellner, 27.4.2022)