Das österreichische Parlament zu Renovierungsbeginn vor bald vier Jahren.

foto: apa/robert jäger

Wien – Die Rückkehr in das 140 Jahre alte Parlamentsgebäude an der Wiener Ringstraße verzögert sich zusätzlich. Ein von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) für den Nationalfeiertag am 26. Oktober geplanter Eröffnungsfestakt musste wegen Akustikproblemen im neu gestalteten Plenarsaal abgesagt werden. Vor Jänner 2023 werde keine Plenarsitzung im renovierten Theophil-Hansen-Bau stattfinden können, sagte Sobotka dem "Kurier".

Akustikprobleme sind häufig

Das Problem sei die Glaskuppel. Bei einer Probe mit Grundwehrdienern hatte sich im Plenarsaal ein starkes Echo bemerkbar gemacht. "Berechnungen und Realität gehen bei der Akustik immer auseinander", sagt Lucia Malfent von der Bundes-Immobiliengesellschaft, die die Bauaufsicht abwickelt. Auch im Deutschen Bundestag habe man mit dem Flatterecho ein Problem gehabt.

Im Wiener Hohen Haus sollen nun der Teppich wieder entfernt und schalldämpfende Maßnahmen an Decke und Boden gesetzt werden.

Renovierung kostet 70 Millionen Euro mehr

"Ich halte erst eine Sitzung ab, wenn der Plenarsaal einwandfrei funktioniert", betonte der Nationalratspräsident – und hielt fest, dass die Kosten für die nun nötigen Zusatzarbeiten "das Parlament selbstverständlich nicht übernimmt". Mittlerweile betragen diese bereits 420 Millionen Euro – um 70 Millionen mehr als ursprünglich geplant. Die Sanierung hat sich wegen der Corona-Krise um mehr als zwei Jahre verzögert. (red, 29.4.2022)