Für ihre Forschung zur Verbesserung der Mobilität wurde Theresa Mühlberghuber Ende April mit dem vom Klimaministerium verliehenen Zukunftspreis Mobilität ausgezeichnet.
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Die Pilze für ihre veganen Gerichte sucht Theresa Mühlberghuber gerne selbst. Möglichst bewusst konsumieren und sich entsprechend ernähren, das sind Veränderungen, die die 25-Jährige schon vor Jahren in ihrem Leben vorgenommen hat, um es nachhaltiger zu gestalten. Ein weiterer Faktor kam jetzt durch ihre Forschung zu Mobilität hinzu.

Sie beschäftigte sich im Rahmen ihrer Masterarbeit mit dem Konzept "Mobility as a Service" (MaaS) im ländlichen Raum in Österreich. Bei MaaS geht es darum, alle Dienste verschiedener Mobilitätsanbieter zusammenzufassen, etwa über eine App oder eine Onlineplattform, sodass Userinnen und User in nur einen Service einsteigen müssen. Das soll vieles vereinfachen: Planung, Bezahlung und Ticketing sind einheitlich und übersichtlich.

So würde auch ein besseres Angebot geschaffen werden, was wiederum zur sozialen Inklusion beitragen könnte, weil die ländliche Bevölkerung an urbane Gegenden angebunden wird. Für ihre Forschung zur Verbesserung der Mobilität wurde Mühlberghuber Ende April mit dem vom Klimaministerium verliehenen Zukunftspreis Mobilität ausgezeichnet, der im Rahmen der Vergabe des Staatspreises Mobilität verliehen wird.

Ländlich vernachlässigt

Mit der nun gekürten Arbeit schloss Mühlberghuber den Masterstudiengang Digital Business Management der Universität Linz und der FH Oberösterreich am Campus Steyr ab. "Ich wollte zu einem Nachhaltigkeitsthema im digitalen Bereich arbeiten. Aber der Aspekt der Mobilität war dabei komplett neu für mich", sagt Mühlberghuber. Ihr wurde bewusst, warum das derzeitig vorherrschende Mobilitätsverhalten ein Problem darstellt und wie groß die Umweltbelastung durch den privaten Personenverkehr ist.

Sie stieß außerdem auf eine Forschungslücke: Vor allem im ländlichen Raum wird das Thema nachhaltige Mobilität stark vernachlässigt. Damit MaaS dort umgesetzt werden kann, gilt es allerdings noch viele Herausforderungen zu überwinden. Ein Beispiel dafür sind die bisher fehlenden Zugänge zu Anbietern von Car- und Bikesharing-Angeboten. Mühlberghuber brachte aber auch in Erfahrung, welche Möglichkeiten es schon gibt und an welchen Ideen aktuell gearbeitet wird.

Keine Alternativen

Damit MaaS effektiv umgesetzt werden könne, müsse auch die Politik die angestrebten Ziele mittragen und umsetzen, sagt sie. Mühlberghuber wurde in Steyr geboren und lebt aktuell im städtischen Raum. Bald folgt aber ein jobbedingter Umzug aufs Land.

Dort wird der Verzicht auf das eigene Auto schwieriger werden: "In der Stadt ist das Auto ein Luxus, am Land ganz einfach notwendig, es gibt keine Alternativen", sagt die gebürtige Oberösterreicherin. "Durch die Umsetzung von MaaS könnten Haushalte am Land aber auf ein Zweitauto verzichten."

Wenn möglich, will die Preisträgerin die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, Autofahrten generell reduzieren und das Fahrzeug teilen. Und vielleicht wird sie bei diesem Vorhaben früher oder später von einem digitalen Service unterstützt. (Pia Gärtner, 7.5.2022)