Für drei von vier Urlaubsreisen sind die Österreicher und Österreicherinnen im Vorjahr in ein Auto gestiegen.

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Wien – Es waren viele Monate Durststrecke, die die Pandemie Reisewilligen beschert hat. Viele waren wegen der zahlreichen Restriktionen in erster Linie mit dem Finger auf der Landkarte unterwegs. Doch schon im Vorjahr hat die Reiselust deutlich zugenommen, wie die heimischen Statistiker erhoben. Demnach stieg die Zahl der Urlaubsreisen immerhin um 28 Prozent auf rund 16,1 Millionen.

Fünf Millionen Österreicher und Österreicherinnen (ab 15 Jahren) machten sich zumindest einmal zu einer Reise im In- oder ins Ausland auf. Kein Vergleich mit den Zeiten vor der Pandemie: Damals wurden um 76 Prozent mehr Reisen unternommen. Zwar hat sich die Zahl der Auslandsreisen gegenüber 2020 wieder verdoppelt, dennoch blieben die Urlauber großteils im Inland – das betraf fast 9,6 Millionen Reisen.

Autofahrer unterwegs

So ist eine weitere Zahl nicht überraschend: Für drei von vier Urlaubsreisen sind die Österreicher in ein Auto gestiegen. Der Rest wurde zu gleichen Teilen mit der Bahn oder dem Flugzeug absolviert. Und wohin ging es, wenn man bei seinen Reisen die Grenzen überschritt? Es waren Urlaubsziele, die in der Gunst der Österreicher – Corona auf oder ab – sehr oft hoch liegen: Das mit Abstand beliebteste Reiseziel war Italien mit einem Anteil von 28,2 Prozent, gefolgt von Deutschland (17,4 Prozent), Kroatien (12,5 Prozent), Griechenland (7,1 Prozent) und Spanien (4,6 Prozent).

Der wichtigste Grund, sich auf Reisen zu begeben, war der Besuch von Verwandten und Bekannten. Das traf bei rund einem Drittel der Reisen zu. Gut 18 Prozent machten Aktivurlaub, gut 16 Prozent suchten Erholung.

Verzicht aus finanziellen Gründen

Es gibt allerdings gar nicht so wenige, die im Vorjahr überhaupt auf Urlaub verzichteten. Rund 2,6 Millionen gaben an, gar nicht verreist zu sein. Wobei sich die Reiselust je nach Bundesland durchaus unterschiedlich gestaltete: Die Burgenländer blieben besonders gerne zu Hause – dort war das fast jeder Zweite (rund 48 Prozent).

Die Aufbruchslustigsten waren die in Wien lebenden Menschen, nur 28 Prozent traten im abgelaufenen Jahr keine Reise an. Warum? Man fand keine guten Gründe dafür, gaben fast 58 Prozent der Befragten zu Protokoll. 17 Prozent konnten sich das Reisen aber schlicht nicht leisten, 2020 nannten nur zwölf Prozent finanzielle Gründe. (rebu, 5.5.2022)