Elon Musk hat angekündigt die Anzahl der Spam- oder Fake-Konten bei Twitter selbst analysieren zu wollen.

Foto: APA/AFP/AMY OSBORNE

San Francisco – Der Unternehmensvorstand von Twitter will einem Medienbericht zufolge den Auskunftsforderungen des Tech-Milliardärs Elon Musk nachkommen. Twitter werde Musk in Kürze ausführliche Daten liefern, die Aufschluss über die Anzahl falscher Konten in dem Kurzbotschaftendienst liefern, berichtete die "Washington Post" am Mittwoch. Musk hatte ein Kaufangebot von 44 Milliarden Dollar für Twitter abgegeben, zuletzt jedoch mit einem Rückzug des Angebots gedroht.

Twitter habe einen "klaren Verstoß" gegen seine "Verpflichtungen im Rahmen der Fusionsvereinbarung verübt", hatte Musk am Montag erklärt. Das Unternehmen habe seiner Bitte um Informationen über gefälschte Konten "aktiv" widerstanden. Das betrachte er als klare Verletzung der Verpflichtungen im Rahmen seines Übernahmeangebots.

Anzahl von Bots

Musk macht die milliardenschwere Übernahme von der Zahl der Spam- oder Fake-Konten in dem Kurzbotschaftendienst abhängig. Dabei geht es um sogenannte Bots: Computerprogramme, die mittels Algorithmen mit Nutzerinnen und Nutzern interagieren und dabei vorgeben, echte Menschen zu sein. Laut Twitter-Chef Parag Agrawal handelt es sich bei weniger als fünf Prozent der bei Twitter aktiven Konten um Bots.

Die von der Plattform angewandte Methodik für die Erfassung dieser Fake-Konten sei jedoch nicht "angemessen", erklärte Musk. Er müsse seine "eigene Analyse" durchführen. Manche Experten sehen in Musks bohrenden Fragen zu den Bots ein Mittel, seinen vorzeitigen Ausstieg aus dem Twitter-Deal vorzubereiten – oder den Übernahmepreis zu drücken. (APA, 9.6.2022)