"Es ist schön, den Augen dessen zu begegnen, den man soeben beschenkt hat", wusste schon der französische Schriftsteller Jean de La Bruyère im 17. Jahrhundert. Wer liebt es nicht, die Freude im Gesicht eines geliebten Menschen zu sehen, der soeben etwas ausgepackt hat, das man sorgsam ausgesucht, liebevoll eingewickelt und womöglich mit klopfendem Herzen überreicht hat. Schenken soll ja im Idealfall zwei Personen glücklich machen. Doch was geht rund um den Akt des Schenkens eigentlich gedanklich und emotional in uns vor?

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Max Frisch formuliert dazu in seinem Buch "Fragebogen" folgende Frage:

Warum schenken Sie gerne?

Was bewegt uns dazu, anderen ein Geschenk zu machen? Wollen wir als besonders großzügig wahrgenommen werden? Erfüllen wir damit nur eine Konvention? Tun wir es, um Erwartungshaltungen zu befriedigen? Wollen wir die Enttäuschung vermeiden, wenn zu einem Anlass ein Geschenk ausbleibt? Erhoffen wir uns gar, dass unser Gegenüber die Geste erwidert? Diskutieren Sie im Forum! (dahe, 13.6.2022)