Landtagsklubobmann Gebi Mair wird Spitzenkandidat, den zweiten Platz in der Landesliste erhält seine Co-Partnerin, Gesundheitsexpertin Petra Wohlfahrtsstätter.

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Drei Tage mussten sich die Tiroler Grünen gedulden, jetzt steht das Ergebnis fest: Landtagsklubobmann Gebi Mair wird Spitzenkandidat der Tiroler Grünen und führt diese gemeinsam mit Petra Wohlfahrtstätter in die nächste Landtagswahl 2023. Das Ergebnis einer am Mittwoch durchgeführten Online-Wahl, bei der drei Viertel der 382 Tiroler Parteimitglieder ihre Stimme abgaben, wurde am Samstag bei der Landesversammlung in Kufstein präsentiert. In seiner Rede sprach Mair die "grüne Haltung" an, die er mit Blick auf Klimakrise, Krieg in der Ukraine und Missstände in Flüchtlingslagern wie Moria in den nächsten Wahlkampf tragen will.

56 Prozent der Stimmen

Mit 56 Prozent von 284 gültigen Stimmen konnte sich das Duo gegen Soziallandesrätin Gabriele Fischer, die gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Georg Kaltschmid antrat, durchsetzen. "Wir Grünen gehören alle zusammen, liebe Gabi, lieber Georg", bedankte sich der frischgekürte Spitzenkandidat bei seinen Kontrahenten und seiner Vorgängerin, Ingrid Felipe.

Gebi Mair und Petra Wohlfahrtstätter werden an der Spitze der Grünen Liste bei der Landtagswahl 2023 kandidieren.

Diese hatte im März 2022 bekanntgegeben, nicht erneut zu kandidieren. Die Grünen, die seit 2013 der Juniorpartner in der ÖVP-Koalition sind, machten sich darauf auf die Suche nach geeigneten Nachfolgerinnen und Nachfolgern. Von 3. bis 7. Juni hatten dann 285 von 382 stimmberechtigten Parteimitgliedern in einer Online-Wahl das Spitzenduo bestimmt. Über das Ergebnis wurde striktes Stillschweigen bis zur Landesversammlung vereinbart. Der Wahl-Modus wurde zum ersten Mal ausprobiert. Die Zukunft von Fischer ist nach der Landtagswahl ungewiss.

Keine Traumwahl für ÖVP

Parteiintern gilt der 38-jährige Mair als sehr politisch, für die ÖVP als eher unangenehmer Partner. Dem Vernehmen nach soll es sogar Koalitionsbedingung der ÖVP gewesen sein, dass Mair kein Landesratsamt bekommt. Er war acht Jahre lang Klubobmann im Landtag.

Der Ausgang der Wahl wurde daher auch vom Koalitionspartner sehr aufmerksam beobachtet. Zuletzt hatte es beträchtliche Unstimmigkeiten wegen eines grünen Vorstoßes zu einer generellen Temporeduktion auf allen Straßen gegeben. (etom, APA, 11.6.2022)