Metallica kommen! Na ja, gut, das ist vielleicht etwas marktschreierisch formuliert, aber auf gewisse Art wird der musikalische US-Großkonzern beim Donauinselfest 2022 vertreten sein. Und zwar via SAD, so heißt eine italienische Metallica-Tribute-Band, die beim heute, Freitag, startenden, drei Tage lang dauernden Volksfest auftreten wird. (Sonntag, 18.30)

Damit sind SAD immerhin ein internationaler Act, denn davon gibt es eher wenige. Das liegt immer noch darin begründet, dass internationale Bands zurzeit eher jene Tourneen nachholen, die in den vergangenen beiden Jahren wegen Corona abgesagt oder wiederholt verschoben wurden.

Doch das Donauinselfest ist traditionell auch eine regionale Angelegenheit; eine, zu der man öffentlich mit der U-Bahn anreisen kann und soll. Ein Auftrieb, der eine Vielzahl heimischen Künstlerinnen und Künstler bietet, aus verschiedenen Sparten. 2022 ist das nicht anders.

Drei Sender, eine Bühne

Das 39. Donauinselfest bietet rund 600 Stunden Programm. Auf der zentralen Bühne wird dieses von drei verschiedenen ORF-Radiosendern gestaltet: Freitag von Ö3, Samstag von Radio Wien, Sonntag von FM4.

Heute, Freitag, werden Sängerin Mathea, das nach Edmund Sackbauer (Ein echter Wiener geht nicht unter) benannte Dialektduo Edmund sowie der deutsche Singer-Songwriter Nico Santos auftreten. Der Samstag bietet auf der großen Bühne Auftritte von Austropop-Urgesteinen wie Stefanie Werger und Peter Cornelius, aus der großen, weiten italienischen Welt kommt Umberto Tozzi angereist, Amore und Schmalz im Gepäck.

Die bisher betriebene FM4-Bühne im Norden der Insel gibt es erstmals nicht mehr. Die Topografie ist dort offenbar nicht sicher genug, um bei Anstürmen wie jenem 2019 die Sicherheit der Gäste zu gewährleisten. Damals kamen zum Wiener Schlurf-Rapper Yung Hurn so viele Fans, dass es vielen zu eng wurde. Für das FM4-Publikum treten am Sonntag Acts wie Eli Preiss, Mavi Phoenix oder Jan Delay auf.

Beschaulicher wird es auf der sogenannten Erzählkunstbühne: Sie bietet Auftritte der Niederösterreicherin Sigrid Horn (Freitag, 19.00), von Birgit Denk und Bernhard Eder (Sonntag, 19.00) oder der Kabarettistin Malarina, die aus ihrem autobiografisch gefärbten Programm Serben sterben langsam vortragen wird. Apropos.

Humor und was fürs Ohr

Kabarett gibt es traditionell auch im Ö1-Kulturzelt. Heute, Freitag, ist dort ab 19.15 Uhr der Kabarettist Thomas Maurer zu sehen, nach ihm spielen Marina & the Kats eine Musik, die sie selbst Indie-Swing nennen (20.30). Am Samstag (21.30) tritt dort die sympathisch niederschwellige Supergroup auf, die Familie Lässig. Die besteht aus Manuel Rubey, Gerald Votava, Clara Luzia, Catharina Priemer-Humpel, Boris Fiala und Günther Paal alias Gunkl. Gemeinsam spielt man lässigen Indie-Pop.

Und am Sonntag um 20.30 Uhr machen ebendort die Schauspielerin Ursula Strauss und der Songwriter Ernst Molden den Kehraus – sie präsentieren, nicht ganz unpassend zur Umgebung, ihr 2020 erschienenes Album Wüdnis.

Weiters gibt es eine Schlagerinsel oder die Kinderfreunde-Insel. Das Donauinselfest ist schließlich eine Veranstaltung für alle. (Karl Fluch, 24.6.2022)