"Ein stärkerer Abwärtstrend am Arbeitsmarkt zeichnet sich derzeit noch nicht ab", stellte Arbeitsminister Kocher klar.

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Wien – Die Arbeitslosigkeit in Österreich ist im Wochenvergleich leicht auf 296.825 Personen gestiegen, ein Plus von 2.046 Menschen. Gleichzeitig ist die Kurzarbeit deutlich auf 4.650 Personen zurückgegangen – vor einem Monat waren es noch 27.854 Kurzarbeiter. Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) sprach von einer weiterhin positiven Arbeitsmarktlage, der Anstieg der Arbeitslosigkeit liege in der für die Saison üblichen Schwankungsbreite.

"Die nun einkehrenden leichten Aufwärts- und Abwärtsbewegungen bei der wöchentlichen Arbeitslosigkeit sind im Juli und August üblich. Ein stärkerer Abwärtstrend am Arbeitsmarkt zeichnet sich derzeit noch nicht ab", so der Minister am Dienstag in einer Aussendung.

Hohe Inflation trübt Wachstumsaussichten

Zur allgemeinen wirtschaftlichen Lage meinte der Arbeits- und Wirtschaftsminister, dass die hohe Inflation die Wachstumsaussichten im zweiten Halbjahr eintrüben. "Zusammen mit den Unsicherheiten bei der Energieversorgung, die sich ebenfalls erhöhen, müssen wir von einer sich weiter abschwächenden wirtschaftlichen Dynamik ausgehen, auch wenn die Maßnahmen der Bundesregierung zum Teuerungsausgleich und zur Sicherung der Energieversorgung ihre Wirkungen entfalten", so die Einschätzung des Ministers. Österreich dürfte jedenfalls "aus heutiger Sicht stärker wachsen als die meisten EU-Staaten".

Kocher verwies auf eine Studie des Industriewissenschaftlichen Instituts (IWI), das die ökonomischen Effekte des Betriebs und der Instandhaltung historischer Gebäude der Burghauptmannschaft (BHÖ) beleuchtet. Sein Fazit: "Der Betrieb und die Investitionen in historische Gebäude des Bundes lösen in Österreich umfangreiche Wertschöpfungseffekte aus und sichern mehrere tausend Arbeitsplätze jährlich. So wurde 2019 durch die Burghauptmannschaft und ihre historischen Gebäude über 3 Milliarden Euro Wertschöpfung durch unmittelbare und mittelbare Effekte erzielt. Zudem konnten durch den Betrieb der historischen Gebäude des Bundes und den von ihnen ausgehenden Effekten auf den Tourismus in Summe mehr als 53.000 Beschäftigungsverhältnisse gesichert werden." (APA, 12.7.2022)