Schon Ende 2021 haben Taxifahrer in Rom gegen den Fahrtdienstleister Uber protestiert.

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San Francisco / Rom – Italienische Taxifahrer sind am Dienstag unangemeldet in den Streik getreten, um gegen die weitverbreiteten, angeblich unlauteren Praktiken zu protestieren, die im Rahmen der Untersuchung "Uber Files" aufgedeckt wurden. Die Fahrer protestieren seit Wochen gegen Liberalisierungspläne der Regierung von Premier Mario Draghi, die ihrer Ansicht nach internetbasierte Mitfahrdienste wie Uber begünstigen würden.

"Wir protestieren, um die öffentlichen Dienstleistungen zu verteidigen", sagten die in Rom versammelten Taxifahrer, nachdem öffentlich gewordene E-Mails und Chats des Fahrdienstvermittlers Uber aus den Jahren 2013 bis 2017 tiefere Einblicke in das damalige aggressive Geschäftsgebaren des Unternehmens gegeben haben.

Aggressive Lobbyarbeit

So soll Uber in mehreren Ländern, darunter auch in Italien, intensive Lobbyarbeit betrieben haben, um die Regierung dazu zu drängen, die Liberalisierung des Taxigeschäfts voranzutreiben, geht aus mehr als 124.000 Dokumenten wie E-Mails und Chatnachrichten hervor, die der britischen Zeitung "Guardian" zugespielt wurden.

Die italienischen Taxifahrer hatten bereits in der vergangenen Woche zwei Tage lang gestreikt. Mit Uber gehe alles an der Steuer vorbei, während Taxifahrer alle Regeln einhalten müssten, lautet unter anderem die Kritik. Die Taxifahrer befürchten, ihre Marktposition durch zunehmende Liberalisierung zu verlieren. Sie haben teilweise hohe Summen für die Lizenzen gezahlt, die in Großstädten bis zu 250.000 Euro kosten können und bei einer Marktöffnung nun an Wert einbüßen würden. (APA, 12.7.2022)