Serhij Zhadan erhält den Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken.

Foto: Imago

Bremen – Für seine Einblicke in die ukrainische Gesellschaft erhält der Schriftsteller, Dichter und Musiker Serhij Zhadan den "Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken 2021". Die Jury würdigte ihn als großen Erzähler, der die Tradition der mitteleuropäischen Literatur fortführe und revolutioniere, wie der Senat am Donnerstag in Bremen mitteilte. Wie er über das Überleben im Krieg von 2014 erzähle, das "steht einzigartig in der jüngeren europäischen Literatur".

Der Preis wird den Angaben zufolge von der Stadt Bremen und der Heinrich-Böll-Stiftung vergeben, er ist mit 10.000 Euro dotiert. Benannt ist die Auszeichnung nach der Totalitarismus-Forscherin Hannah Arendt (1906-1975). Er wird an Menschen verliehen, die mit einer "mutigen Intervention" an die Öffentlichkeit gehen. Der Preis wird Zhadan am 2. Dezember im Bremer Rathaus überreicht.

Der 47 Jahre alte Schriftsteller beschreibt laut Jury die ukrainische Welt nicht nur, er helfe, sie zu verstehen – "in all ihrem Chaos, ihrem Leid, ihrer Menschlichkeit". Zhadan sorge sich um die Gesellschaft, indem er tatkräftig dazu beitrage, dass die Menschen im "russischen Angriffskrieg den Mut nicht verlieren". Erst vor wenigen Wochen war Zhadan auch der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2022 zugesprochen worden. (APA, 14.7.2022)