Bei Temperaturen über 30 Grad kommt man oft aus dem Schwitzen gar nicht mehr heraus. Wenn man daheim keine Klimaanlage hat, muss man außerhalb der eigenen vier Wände die Kälte suchen. Der erste Weg führt viele zuerst in den großen Supermarkt vor die Kühlregale – allerdings wird es dort schnell fad. Wohin also, wenn die Hitze in der Stadt zu viel wird?

Im Einkaufszentrum läuft die Klimaanlage, im Shopping Center Nord betreibt das Rote Kreuz ab Mittwoch ein Cooling Center.
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Kälte findet man nicht nur vor der Tiefkühlabteilung im Supermarkt, auch drumherum. Einkaufszentren warten mit Klimaanlagen auf. Im Wiener Shopping Center Nord betreibt das Rote Kreuz zudem bei Bedarf ein Cooling Center – einen klimatisierten ruhigen Raum, wo sich Personen ein paar Stunden vom Hitzestress erholen können. Am Mittwoch wird es das nächste Mal öffnen.

Am Wiener Karlsplatz sorgt der "Karlsplatsch" für schnelle Abkühlung. Kälter ist es aber in der Kirche dahinter.
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Ganz ohne Klimaanlage kommen Bauten mit dicken Mauern aus, die die Hitze draußen halten. Kühl ist es beispielsweise in Kirchen, deren Grüften und Katakomben. Dort gibt es auch genügend Bänke, um sich ein wenig vom Sommer zu erholen. Allerdings: Wer in der Kirche Abkühlung sucht, sollte nicht gerade den Stephansdom besuchen. Dort ist es nämlich gar nicht so frisch: große, südseitige Kirchenfenster, hohe Besucherinnenzahlen und die stetig geöffneten Türen lassen die warme Luft hinein.

Im Museumsquartier kann man in der Hitze brüten oder in den Museen abkühlen.
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Wer mehr Unterhaltung haben will, geht ins Kino. Dort gibt es neben Film und Popcorn eine Klimaanlage. Gut temperiert sind zudem die meisten Museen. Denn auch die Exponate halten die Hitze nicht gut aus. Besonders angenehm ist es in der Kunst- und Schatzkammer des Kunsthistorischen Museums in Wien, dort hat es nur knapp über 20 Grad.

Im Polarium des Zoo Schönbrunn ist es kühler, und es gibt Pinguine.
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Wer sich nicht mit anderen Leuten, sondern mit Tieren abkühlen will, geht in den Zoo; vorbei an den wasserspritzenden Robben in Richtung Pinguine. Die haben es im Polarium bei rund zehn Grad gemütlich. Eis findet man auch in der Eisstadthalle. Dort kann man dienstags auch im Sommer die Kufen anlegen. Die Halle liegt an der U6.

Einst ärgerte die U6 die Wienerinnen und Wiener besonders im Sommer. Jetzt ist sie die einzige U-Bahn-Linie, die komplett klimatisiert ist.
Foto: Robert Newald

40 Minuten dauert die Fahrt von Siebenhirten nach Floridsdorf. Die U6 – einst Sorgenlinie des Wiener Öffibetriebs – ist seit 2020 zu 100 Prozent klimatisiert; das gilt auch für alle Busse der Stadt. Ansonsten fahren zwei von drei U-Bahn-Zügen gekühlt. Auf den Linien U1 bis U4 fehlt den älteren Silberpfeilen die Klimaanlage.

Hätten Sie's gewusst? Die Wiener Linien zeigen, wie man im Sommer die kühlen Ulfs identifizieren kann.
Fotos: Wiener Linien

Bei der Straßenbahn ist die Hälfte der Garnituren klimatisiert. Welche das sind? Die offensichtlich alten, roten Straßenbahnen jedenfalls nicht, bei den Ulfs ist es komplizierter: Ein Ulf hat keine Klimaanlage, wenn man außen vor den Fenstern Lüftungskiemen sieht und man über den Sitzen drinnen Leuchten keine Luftdüsen findet, heißt es auf der Website der Wiener Linien. (ook, 20.7.2022)

VIDEO: Städte sind im Sommer immer öfter vor allem eines: heiß. Fünf Möglichkeiten, die Hitze in der Stadt zu reduzieren
DER STANDARD