Es sieht so aus, als ob halbwegs gute Nachrichten momentan dazu tendieren, unterzugehen. Vielleicht weil sie manchmal so schwer zu glauben sind? Jedenfalls behauptet eine US-Studie, dass gar nicht stimmt, was wir eigentlich als gegeben annehmen: dass die Leut’ im angeblich aufgeklärten Westen zu Beginn des 3. Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts so viel an Verschwörungstheorien glauben wie nie zuvor. Jedenfalls viel mehr als ihre Urlis.

Angeblich ist die Zahl jener, die an Verschwörungstheorien glauben, seit Jahrzehnten ziemlich konstant.
Foto: imago images/U. J. Alexander

Wie verträgt sich das damit, dass laut einer Umfrage der Universität Basel 20 (sic!) Prozent der Befragten meinen, dass Antikörpertests nur den Zweck haben, den Getesteten ihre DNA abzunehmen? Aber angeblich ist die Zahl jener, die irgendwelchen abstrusen Theorien anhängen, seit Jahrzehnten ziemlich konstant. Offenbar tragen die sozialen Medien nur dazu bei, das Phänomen sichtbarer zu machen. Die Flat-Earth-Theoretiker unter uns sind uns vielleicht früher nur nicht so aufgefallen.

Die BBC hat übrigens eine Show laufen, in der eine Wissenschafterin versucht, Impfmuffeln und -muffelinnen ihre – nicht immer, aber manchmal eben doch – krausen Argumente auszureden. Erfolglos. Gerade der Mix aus abenteuerlichen Behauptungen (der G5-Chip, der mit der Spritze kommt) mit Tatsachen (die Geschäftemacherei von Big Pharma) macht die Antivaxxer fast unknackbar. Die Fragen, die sich die Menschen stellen, sind ja meist die richtigen, nur die Antworten darauf sind oft falsch. (Gudrun Harrer, 26.7.2022)