Bibi Blocksberg und ihre beste Freundin Tina mit den Pferden Sabrina und Amadeus.

Foto: Filmladen Filmverleih

In Einfach anders, dem nun bereits fünften Film rund um die junge Hexe Bibi Blocksberg und ihre beste Freundin Tina, erschüttert ein Meteoritenhagel samt Aliens die heile Welt des Martinshofs. Obendrein nimmt Tinas Bruder Holger in einem Anflug seines Helferkomplexes auch noch die Internatskinder Spooky, Disturber und Silence – nomen est omen – auf dem Pferdehof auf. Der befreundete Graf Falko von Falkenstein verliert nach einem angeblichen Gentest seinen Besitz, und die Verschwörungstheoretiker machen auch vor der ländlichen Idylle keinen halt. Holgers Motto "Alles, was wir brauchen, ist Empathie" gerät damit schnell an seine Grenzen – so müssen sich Bibi und Tina erneut dazu aufmachen, ihren Freunden zu helfen.

Fehlanzeige Diversität

Verschiedene gesellschaftliche Fragestellungen werden dabei kindgerecht dargestellt: von der Lokaljournalistin, die durch ihre sensationsgetriebene Berichterstattung über die angebliche Alienlandung Panik und Hamstereinkäufe provoziert, über Verschwörungsgruppen, die auf das Spiel des Bösewichts V. Arscher hereinfallen, bis zur Normkartoffel auf dem Feld.

Im Titelsong "Anders ist gut" singen die Freundinnen Bibi & Tina die Toleranz ad absurdum.
pop-out Musik

Mit dem Motto "Anders ist gut" bemüht sich der Film sichtlich um eine Diversitätsbotschaft. Viel besungen, lässt es dieser ansonsten jedoch sehr an solcher vermissen: Anstatt das Erbrecht infrage zu stellen, soll ein neuer Gentest das blaue Blut des Grafen bestätigen. Wirklich divers sind Bibi, Tina und ihre vermeintlich so "anderen" Feriengäste – eine Nerd, ein rebellisches Mädchen und ein ruhiger Bub – auch nicht wirklich. Die Toleranz singen Bibi und Tina schließlich in ihrem Titelsong ad absurdum: "Eine sitzt auf der Bank / der andere raubt sie aus / Einer will schlichten / der andere haut drauf / Doch es ist wichtig, dass du dich liebst, wie du bist." (Laura Kisser, 26.7.2022)