Weber meint, beim Hackerangriff "hätte Schädlicheres passieren" können

Foto: Weber/Bergauer

Wer sich wundert, was ein kopierter Artikel über Onlinedating auf dem Blog des sogenannte Plagiatsjägers Stefan Weber verloren hat, ist damit nicht allein: Auch Weber selbst fragt sich, wer den Beitrag dort platziert hat. Seine Seite sei gehackt worden, nachdem Medien am Montag über Plagiatsvorwürfe Webers gegen den Bundespolizeidirektor Michael Takacs berichtet hatten.

"Das mag Zufall sein – oder auch nicht", schreibt Weber. Auch gegenüber dem STANDARD vermutet er eine Aktion "aus dem Polizeiumfeld". Aber: "Es hätte Schädlicheres passieren können", womöglich sei der Angriff sogar "gut gemeint" gewesen. Der Hacker solle sich melden, fordert Weber: "Ich biete eine Zusammenarbeit an."

Nebenwirkungen

Unerfreuliche Nebenwirkungen seiner Arbeit sei Weber gewöhnt, allerdings bislang in anderer Form: Nach Plagiatsvorwürfen gegen die damalige Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) kritisierte die Wirtschaftskammer, dass Weber ohne Berechtigung Aufgaben eines Privatdetektivs ausführe. Außerdem sei es laut Weber zu gefährlichen Drohungen gekommen, zwei davon habe er angezeigt.

Auf Takacs’ Masterarbeit sei Weber durch einen Hinweisgeber gestoßen, die Arbeit erfolge unbezahlt. Der Spitzenpolizist nahm Webers Vorwürfe "zur Kenntnis". Er könne sie weder abstreiten noch irgendetwas bestätigen, weil die Arbeit 16 Jahre zurückliege. Weber hat seine Erkenntnisse nun der Donau-Universität Krems nähergebracht. Für Takacs habe die Arbeit aber ohnehin "keine dienstliche Relevanz". (fsc, 27.7.2022)