Der österreichische Baukonzern Strabag konnte sich gegenüber 2020 um einen Platz verbessern und belegt Platz 19 im Deloitte-Ranking.

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Wien – Die internationale Baubranche ist trotz globaler Krisen im Jahr 2021 weiter gewachsen. Die Verkaufserlöse der 100 größten Konzerne erhöhten sich 2021 gegenüber dem Jahr davor um satte 14 Prozent auf insgesamt 1,8 Billionen US-Dollar (1,76 Billionen Euro), wie aus einem aktuellen Branchenreport des Beratungsunternehmens Deloitte hervorgeht. Der heimische Bauriese Strabag rangierte demnach weltweit auf Platz 19, der Baukonzern Porr auf Platz 55.

Acht chinesische Baukonzerne unter den Top 10

Unter den Top-10-Konzernen befinden sich acht aus China sowie zwei aus Frankreich. Mit großem Abstand zu all den anderen umsatzstarken Baukonzernen belegten die China State Construction Engineering Corporation (CSCEC) mit einem Jahresumsatz von 293,2 Milliarden Dollar im abgelaufenen Jahr, die China Railway Group (166,4 Milliarden Dollar), die China Railway Construction (158,1 Milliarden Dollar) und die China Communication Construction (106,3 Milliarden Dollar) die ersten vier Ränge.

Zu den nicht-chinesischen Top-10-Spielern auf dem Weltmarkt gehörten das französische Unternehmen Vinci auf Platz 7 (58,4 Milliarden Dollar) und die französische Bouygues auf Platz 9 (44,5 Milliarden Dollar).

Strabag aufgestiegen – Porr abgestiegen

Die österreichischen Vertreter Strabag und Porr rangierten 2021 unter den Top-100-Unternehmen weltweit – mit Umsätzen von 18,1 Milliarden Dollar bzw. 6,1 Milliarden Dollar. Die Strabag konnte sich gegenüber 2020 um einen Platz verbessern und belegt damit Platz 19, die Porr hingegen verlor 4 Plätze und erreichte damit Platz 55.

Chinesische Bauunternehmen führten das globale Ranking an – sie machten im vergangenen Jahr rund 55 Prozent des gesamten Branchenumsatzes aus. Gemessen am Börsenwert waren aber weiterhin die Baukonzerne aus Europa führend, wie aus dem jährlich erscheinenden Branchenbericht "Global Powers of Construction" hervorgeht. Mit einem Anteil von über 35 Prozent war Europa in Sachen Marktkapitalisierung führend. Dahinter folgten die USA mit 22 Prozent, gefolgt von China mit 17 Prozent.

Enormes Branchenwachstum wird nachlassen

Zwar habe die globale Bauwirtschaft die Coronakrise bisher relativ unbeschadet überstanden, mit aufkommenden Lieferengpässen, dem weltweiten Anstieg von Rohstoffpreisen und zunehmender Unsicherheit auf dem Weltmarkt seien die Bauunternehmen aktuell jedoch mit einigen Hürden konfrontiert.

"Wie sich Covid-19 und die aktuelle geopolitische Lage mittel- und langfristig auf die Entwicklung der globalen Bauindustrie auswirken werden, ist derzeit schwer abschätzbar", so Deloitte-Expertin Gabriele Etzl, "Laut unserer Studie ist aber davon auszugehen, dass das enorme Wachstum der Branche in den kommenden Jahren nachlassen wird". (APA, 2.8.2022)