Jack White fräst sich durch die Musikgeschichte.

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Jack White – Entering Heaven Alive

Vor drei Monaten verbeugte er sich auf dem elektrisch und hart gestalteten Album Fear The Dawn vor den großen Blues-Fladeranten Led Zeppelin ebenso wie vor zeitgenössischeren Künstlern wie Beck. Nun veröffentlicht der mindestens als rastlos geltende Jack White ein ruhiges, eher fürs Lagerfeuer gehaltenes Akustikalbum namens Entering Heaven Alive (Third Man). Darauf wird aus der Country-Schule ebenso geplaudert, wie auch einmal die Beatles auftauchen. Bob Dylan und Lee Hazlewood wird ebenfalls Respekt gezollt. Alles richtig gemacht. Aber niemand mag Streber wirklich.

Jack White

She & Him – Melt Away

Schauspielerin Zooey Deschanel und Musiker M. Ward verbeugen sich auf Melt Away: A Tribute To Brian Wilson (Fantasy) als bewährtes Nettigkeits-Pop-Duo She & Him vor dem Mastermind der Beach Boys. Klassiker wie Wouldn’t It Be Nice sind ebenso zu hören wie etwa die titelgebende Nummer Melt Away aus seiner Solokarriere. Mit Arrangements, die nicht zu weit von den Originalen weggehen, setzt das Duo auf eine sichere Bank. Beim Song Do It Again grummelt Wilson sogar ein wenig mit. Die dunklen Seiten hinter diesen Songs werden jedoch ausgespart. Ein sommerliches Album.

SheandHimVEVO

ZZ Top – Raw

Für die TV-Dokumentation ZZ Top: That Little Ol’ Band From Texas ging das Trio mit den langen Bärten noch vor dem Tod von Bassist Dusty Hill ins Studio, um ein wenig Wurzelkunde zu betreiben. Während eines Tages wurden so für Raw (Top Tower Tours) zwölf alte Songs neu eingespielt, die eines beweisen: Im Gegensatz zu den oft aufgeblähten Studioversionen funktionierten ZZ Top am besten live ohne Schnickschnack. Gitarre, Bass, Schlagzeug, Gesang, mehr brauchen Hadern wie La Grange oder Just Got Paid nicht. Legs darf dann halt auch nicht fehlen. Musik aus dem Zeitloch.

ZZ Top

(schach, 2.8.2022)