Es ist sozusagen schon fast amtlich: Einer der heißesten Sommer der österreichischen Messgeschichte zeichnet sich ab. Nur noch Querdenker und Schwurbler behaupten noch, dass das alles ganz normal sei.

Trotz relativ großer Grünflächen ist Wien eine der heißesten Städte in Mittel- und Ostmitteleuropa.
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Daraus ergeben sich Erkenntnisse und Handlungsanweisungen, und eine davon ist, dass wir unsere Städte wohl umbauen und an die große Hitze adaptieren müssen. Wien ist eine der heißesten Städte in Mittel- und Ostmitteleuropa, trotz der relativ großen Grünflächen. In den letzten Jahren und Jahrzehnten haben wir die Möglichkeit großer, langer und wiederkehrender Hitzeperioden einfach nicht mitgedacht. Die Prioritäten waren andere, sie waren auch meist durchaus argumentierbar, aber all diese zusätzlichen Straßen, diese neuen Wohnviertel ohne Grün, diese massive Versiegelung des Bodens erscheinen heute fehlgeleitet. Wien braucht keine neuen Beton-Großprojekte, sondern eine Aufrüstung für den Klimawandel. Und damit sind nicht Nebelduschen gemeint.

Und Österreich braucht keine neuen Straßen, keine Einkaufscenter mit Riesenparkplätzen, sondern in Wahrheit Entsiegelung des Bodens. Auch im Privaten. Schon gesehen: neue Einfamilienhäuser in Holzbauweise – und davor ein riesiger Carport aus Beton.

Es geht um die Gestaltung unseres Alltagslebens, damit wir die große Hitze bestehen. Es geht um ein neues Denken in der Stadt und auf dem Land. (Hans Rauscher, 18.8.2022)