Robert Kennedy Jr. wurde von Meta gesperrt.

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Verschwörungserzähler nutzen alle ihnen zur Verfügung stehenden Online-Kanäle, um krude Behauptungen zu verbreiten. Neben Telegram, das mit der Corona-Pandemie zur Drehscheibe für Desinformation wurde, fällt auch der Facebook-Mutter Meta die Bekämpfung nicht einfach.

Am Donnerstag hat der Social-Media-Konzern jedoch einen besonders prominenten Impfgegner dauerhaft gesperrt: Robert F. Kennedy Jr., Neffe des ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy und Sohn des ebenfalls verstorbenen US-Senators Robert Kennedy. Mit Children's Health Defense (CHD) betreibt dieser eine "gemeinnützige Organisation für Desinformation", wie die "New York Times" titelt. Dieser wurde nun die Plattform genommen.

Gefährliche Desinformation

Sowohl der Facebook- als auch der Instagram-Account sind demnach nicht mehr erreichbar. Grund für die Sperre sind Verstöße gegen die Unternehmensrichtlinien zu "Falschinformationen, die körperlichen Schaden verursachen könnten", liest man in einem von CHD veröffentlichten Screenshot. Gegenüber "Ars Technica" erklärte ein Meta-Sprecher, dass die Konten entfernt wurden, "weil sie wiederholt gegen unsere Covid-19-Richtlinien verstoßen haben".

CHD sagt unterdessen, dass Facebook die eigenen Konten "ohne Vorwarnung" gelöscht habe und diese jeweils mehrere hunderttausend Follower gehabt hätten. Grund für die Sperre sei demnach eine laufende Klage gegen Meta, in der CHD dem Konzern Zensur vorwirft – weil Desinformation über Covid-19 als solche markiert wird.

Keine Überraschung

Dass die Sperre aus dem Nichts kam, wie die NGO behauptet, dürfte jedoch nicht stimmen. Wie "Vice" berichtet, war in einem E-Mail-Newsletter kurz zuvor noch die Rede von einer derzeit aktiven, 30-tägigen Sperre und "Selbstzensur", um Shadow-Banning zu verhindern. Zudem erklärte Meta gegenüber "Ars Technica", Verstöße zu zählen. Dadurch sollen jene Konten zur Rechenschaft gezogen werden, die die Regeln wiederholt brechen. Dauerhafte Sperren dürften erst im letzten Schritt verhängt werden. (red, 19.8.2022)