Analysiert wurden unter anderem Daten von Facebook und Twitter.

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Über mehr als fünf Jahre hinweg wurden auf sozialen Medien verdeckte Kampagnen betrieben, die das Image der USA im Nahen Osten und in Zentralasien aufpoliert sollten. Verdeckt war das Vorhaben deshalb, weil die prowestlichen Narrative über hunderte Fake-Konten auf Facebook, Twitter und Co verbreitet wurden. Das deckt eine Studie des Stanford Internet Observatory und des auf Social-Media-Analysen spezialisierten Unternehmens Graphika auf.

Insgesamt gab es demnach mehrere unterschiedliche Kampagnen, die "stets die Interessen der Vereinigten Staaten und ihrer Verbündeten förderten, während sie sich gegen Länder wie Russland, China und den Iran stellten", heißt es in der Studie.

Viele Accounts, wenig Erfolg

Den für die Analyse notwendigen Datensatz stellten die Plattformen selbst zur Verfügung. Im Fall von Twitter waren das 299.566 Tweets von 146 Accounts. Während eine Hälfte dieser Konten mit einer öffentlichen Kampagne der US-Regierung namens "Trans-Regional Web Initiative" in Verbindung stand, umfasst die zweite Hälfte "eine Reihe von verdeckten Kampagnen unklaren Ursprungs". Ähnliches konnte auch im Datensatz des Facebook-Konzerns Meta gefunden werden. Dieser umfasste 39 Facebook-Profile, 16 öffentliche Seiten, zwei Gruppen und 26 Instagram-Konten. Auf diese konzentrierten sich die Forschenden.

Auffällig sei dabei gewesen, dass die untersuchten Accounts computergenerierte Profilbilder nutzten, sich als Nachrichtenmedien ausgaben und versuchten, "Hashtag-Kampagnen und Online-Petitionen zu starten", wird in der Studie erläutert. Allzu erfolgreich war dieses Vorgehen jedoch nicht. Die meisten Postings hatten demnach nur sehr wenige Likes, gerade mal 19 Prozent aller Accounts zählten mehr als 1.000 Follower. Wohl auch deshalb, weil sie unauthentisch wirkten.

Premiere

Die Untersuchung ist laut den "New York Times" dennoch außergewöhnlich, da mit ihr erstmals eine verdeckte Kampagne aufgedeckt und offline genommen wurde, die versucht hat, die Interessen der USA zu verbreiten. (red, 25.8.2022)