Präsentiert sich "Kompromisslos für Österreich": FPÖ-Präsidentschaftskandidat Walter Rosenkranz.

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Ein wenig Zeit ist ja noch bis zum Sonntag, den 9. Oktober – jenem Tag, an dem die Bevölkerung zu den Urnen gerufen wird, um ein neues Staatsoberhaupt zu wählen. Schon jetzt vergeht kaum ein Tag, an dem es keine Neuigkeiten in Sachen Bundespräsidentenwahl und Kandidaten gibt. Ein Überblick für all jene, die diesen bereits verloren haben.

Alexander Van der Bellen: Eines steht schon jetzt fest: Bundespräsident Alexander Van der Bellen wird bei seiner Wiederkandidatur für eine zweite Amtszeit zumindest fünf Mitbewerber auf dem Wahlzettel vorfinden: Walter Rosenkranz, Dominik Wlazny, Tassilo Wallentin, Gerald Grosz und Michael Brunner. Wie viele Unterstützungserklärungen der Amtsinhaber bereits gesammelt hat, darüber hüllt dieser sich nach wie vor in Schweigen. Auf STANDARD-Anfrage lässt ein Sprecher allerdings wissen, dass Van der Bellen seine Erklärungen am Freitag, den 2. September – also jenem Tag, bis zu dem noch Unterstützungserklärungen gesammelt werden können –, bei der Bundeswahlbehörde einreichen werde.

Walter Rosenkranz: Lachend, Brille in der Hand, dazu der Slogan "Kompromisslos für Österreich" – so präsentiert sich FPÖ-Präsidentschaftskandidat Walter Rosenkranz auf den Plakaten, die er am Donnerstag präsentiert hat und die ab September in ganz Österreich affichiert werden. Es gebe in der Politik – und im Leben – immer wieder Kompromisse, erläuterte Volksanwalt Rosenkranz den Slogan. "Aber es gibt Bereiche, wo für mich ein Kompromiss nicht möglich ist", stellte er klar. Wie viele Unterstützungserklärungen Rosenkranz bereits zusammenhat, will dieser noch nicht bekanntgeben. Auf ein Wunschergebnis bei der Wahl wollte er sich ebenfalls nicht festlegen. Dafür bekräftigte er sein Ziel, in die Stichwahl zu kommen.

Dominik Wlazny alias Marco Pogo: Als Erster hat der Musiker und Bierpartei-Chef Dominik Wlazny, besser bekannt als Marco Pogo, bereits Ende vergangener Woche seine 6.000 Unterstützungserklärungen abgeliefert. Dass ihm dies so schnell gelungen sei, habe ihn "überrascht", sei aber "eine tolle Sache".

Tassilo Wallentin: Rechtsanwalt und Ex-"Krone"-Kolumnist Tassilo Wallentin hat nach eigenen Angaben zwar schon genügend Unterschriften, will sie aber erst Mitte nächster Woche vorlegen. FPÖ-Chef Herbert Kickl bestätigte bei der Plakatpräsentation des blauen Präsidentschaftskandidaten Rosenkranz, dass es auch Gespräche mit Wallentin über eine mögliche Unterstützung durch die FPÖ gegeben habe. Wallentin sei auf ihn zugekommen, berichtete Kickl und deutete auch an, dass man sich etwa in der Frage der "Corona-Zwangsmaßnahmen" nicht geeinigt habe, was auch Wallentin bereits so ähnlich gesagt hat.

Gerald Grosz: Auch der frühere FPÖ- und BZÖ-Politiker und nunmehrige Blogger Gerald Grosz hat einen Fixplatz auf dem Wahlzettel ergattert. Seine über 9.000 Unterstützungserklärungen für die Bundespräsidentenwahl reichte er Donnerstagnachmittag ein. Auch sein Ziel ist es, dass Amtsinhaber Van der Bellen in die Stichwahl gezwungen wird.

Reichte am Donnerstag seine über 9.000 Unterstützungserklärungen ein: Blogger Gerald Grosz.
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Michael Brunner: Ebenfalls am Donnerstag hat mit Michael Brunner, Chef der Impfgegner-Partei MFG, der mittlerweile vierte Kandidat bekanntgegeben, dass er die nötigen 6.000 Unterstützungserklärungen hat. Diese reicht er am Dienstag bei der Wahlbehörde ein.

Hat ebenfalls die notwendigen Unterstützungserklärungen gesammelt: MFG-Chef Michael Brunner.
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Andere Kandidaten: Eine Woche haben die rund 20 weniger bekannten Personen noch Zeit, um für Unterstützungserklärungen zu laufen. Spätestens bis Freitag, 2. September, 17 Uhr, müssen jene, die es auf den Wahlzettel schaffen wollen, 6.000 Unterstützungserklärungen abliefern. Schafft einer dieser Kandidaten diese Hürde, stehen diesmal so viele Namen wie noch nie zuvor auf dem Wahlzettel. (Sandra Schieder, 25.8.2022)